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Beisetzung Beisetzung: Rund 200 Trauergäste geben Eva Strittmatter die letzte Ehre

Von Peter Könnicke 08.01.2011, 16:57

Schulzenhof/dapd. - Rund 200 Trauergäste gaben ihr die letzte Ehre. Darunterwaren Familienangehörige, einstige Weggefährten und Einwohner ausdem Ort. Eva Strittmatter war am 3. Januar im Alter von 80 Jahrennach schwerer Krankheit in einem Berliner Krankenhaus gestorben.

Die Grabrede hielt der Schriftsteller Hermann Kant. «EvaStrittmatter war eine Frau, die sich auf das Leben einen Reimgemacht hat», sagte er. Ihr Sohn Ilja Strittmatter verbeugte sichvor dem Grab seiner Mutter und sprach von einer «großen Frau nebeneinem großen Mann».

Eva Strittmatter wurde an der Seite ihres Ehemanns ErwinStrittmatter (1912-1994) beerdigt. Beide hatten jahrzehntelang inSchulzenhof im Ortsteil Dollgow der Gemeinde Stechlin gelebt.

Kant sagte, dank der Leistungen des Schriftsteller-Ehepaarswürden «Schulzenhof und Dollgow den Anspruch einlösen, sich seit derBildung zu einer Großgemeinde des hochliterarischen Namens Stechlinzu bedienen». Die Gegend sei nicht mehr allein Fontane-, sondernauch Strittmatter-Land.

Eva Strittmatter wurde 1930 in Neuruppin geboren. Von 1947 bis1951 studierte sie Germanistik und Romanistik in Berlin, arbeitetedann beim Deutschen Schriftstellerverband und beim Kinderbuchverlagder DDR. Seit 1954 war sie freie Schriftstellerin. 14 Gedichtbändehatte sie veröffentlicht, sechs Prosa-Bände, darunter die «Briefeaus Schulzenhof»-Trilogie und mehrere Kinderbücher. 1956 hatte sieden 18 Jahre älteren Schriftsteller Erwin Strittmatter geheiratet.

Die letzte Veröffentlichung der Schriftstellerin ist derBild-Lyrik-Band «Zwischenspiel», der im Oktober 2010 erschien. NebenBildern der Deutschen Oper Berlin der Fotografin Rodewill Renghaseien darin Strittmatter-Gedichte sowie ein «bemerkenswertes Vorwortder Lyrikerin» enthalten, sagte Michaela Pocelli von der AgenturWort und Kunst am Rande der Trauerfeier.