Arndt Bause wird 65 Arndt Bause wird 65: «Sing, mei Sachse sing!»

Berlin/dpa. - Er schrieb die Ohrwürmer, mit denen sich Frank Schöbel, AndreasHolm, Wolfgang Lippert, Hauff und Henkler, Jürgen Walter und HelgaHahnemann und viele andere in die Herzen ihres Publikums sangen. Mehrals 1 300 Titel stammen von ihm. Am kommenden Freitag (30. November)feiert der in Leipzig geborene Rucksack-Berliner seinen 65.Geburtstag - auf Teneriffa.
«Gold in deinen Augen» (1972) mit Schöbel war sein ersterrichtiger Hit. Zuvor hatte er noch Musik studiert. Titel des DDR-«Schlagerfuzzis», wie er sich selbst nennt, gelangten bis in die Hit-Paraden im Westfernsehen. Eine längere Zusammenarbeit mit Karel Gottscheiterte an der Unzuverlässigkeit der «Prager Nachtigall», erinnertsich Bause. Bei Roy Black machte der VEB Deutsche Schallplatte imOsten einen Strich durch die Rechnung.
Den durchschlagendsten Erfolg landete Bause mit «Sing, mei Sachsesing!». Mit den Tantiemen der Sachsen-Hymne soll der viel begehrteund umtriebige Komponist allein eine Million Ostmark verdient haben,wollen Insider wissen. Der Text stammte von dem LeipzigerKabarettisten Jürgen Hart, der das Lied auch sang. Im Westen gab esunter anderem eine Version mit den Jacobs-Sisters.
Auf Workaholic Bause wirkte die Wende ähnlich wie ein Sturz inskalte Wasser. «Die Leute im Osten wollten nur noch Westmusik. Und diePlattenfirmen im Westen suchten keine Künstler, Komponisten undAutoren aus dem Osten, sondern waren nur an dem neuen Absatzmarktinteressiert». In seiner in diesem Frühjahr zusammen mit AutorinGisela Steineckert veröffentlichten Biografie («Der Mann mit dergoldenen Nase», Verlag Das Neue Berlin) mit vielen Schnurren undamüsanten Erinnerungen aus der DDR-Unterhaltungsszene macht Bauseseinem Unmut darüber Luft.
Im Abstand der Jahre sei er wieder «locker bei Laune», sagte erjetzt dpa. Früher seien 98 Prozent seiner Lieder produziert worden.Nun lägen vielleicht 120 im Studio, weil «ich Lust hatte, sie zuschreiben». Die Zeiten hätten sich verändert und «wir waren eben auchverwöhnt». Trotzdem «komponiere ich wie ein Wilder», meint er.
Zusammen mit seinem Freund und langjährigen Texter DieterSchneider entstanden zwei Musicals für Kinder im eigenen Studio inBerlin. Beide wurden in einem Berliner Freizeitzentrum uraufgeführt.Fertig ist sein erstes Musical für «nicht mehr ganz jungeErwachsene». Ein Berlin-Stück, mehr wird nicht verraten. Einhauptstädtisches Theater habe Interesse signalisiert. Richtig Spaßgemacht haben ihm 13 neue Lieder für Jürgen Walter. Nach 20 Jahrenarbeiteten Sänger und Komponist erstmals wieder zusammen.