Armer Komiker Armer Komiker: Eddi Arent 88-jährig in München gestorben

halle/MZ - Als komischer Butler oder schrulliger Kriminalassistent ist er nicht nur den Fans der Edgar-Wallace-Verfilmungen in Erinnerung geblieben, vielen hat er Freude gemacht mit seiner Kunst. Jetzt ist Gebhardt Georg Arendt, der sich als Schauspieler Eddi Arent nannte, 88-jährig gestorben - am 28. Mai bereits, erst gestern wurde sein Tod bekannt.
Bescheiden war Arent, er hat sich selbst als „ganz gewöhnlichen Gebrauchsschauspieler“ gesehen. Das ist gewiss eine Untertreibung gewesen, denn sein komödiantisches Talent war zweifellos überragend. Geboren am 5. Mai 1925 in Danzig als Sohn eines Beamten, startete Arent nach dem Krieg, in dem er an der Ostfront eingesetzt worden war, seine Karriere zunächst als Kabarettist.
Nach Stationen auf Brettl-Bühnen unter anderem in Stuttgart und München begann er Ende der 50er Jahre in Filmen mitzuwirken, den großen Durchbruch schaffte er mit den Wallace-Krimis, auch in mehreren Karl-May-Verfilmungen war Arent mit von der Partie, darunter in „Der Schatz im Silbersee“. Ende der 70er Jahre wurde es stiller um ihn, das Genre, in dem er als liebenswert-schusseliger Typ so viel Beifall gefunden hatte, wurde weniger gepflegt. Später hat er an der Seite von Harald Juhnke mit „Harald und Eddi“ noch einen Fernseh-Erfolg gehabt.
Arent versuchte sich später mit seiner Frau Franziska im Hotelfach, doch der „Neustädter Hof“ in Titisee-Neustadt rutschte 2004 in die Insolvenz. Was folgte, waren Depression und Demenz. Nun ist der große Komiker endgültig von der Bühne gegangen. foto: dpa/archiv