Anouk Aimée Anouk Aimée: Vielgeliebte des französischen Films wird 70

Paris/dpa. - Am kommendenSamstag wird Anouk Aimée 70 Jahre alt.
In 40 Jahren hat die Tochter eines Schauspielerehepaars rund 30Filme gedreht - mit Federico Fellini, Bernardo Bertolucci, ClaudeLelouch und Robert Altman. Die Namen der Schauspieler, die zu ihrenLieblingspartnern zählten, waren nicht weniger bekannt: MarcelloMastroianni, Michel Piccoli, Ugo Tognazzi oder Jean-LouisTrintignant. Die faszinierende Darstellerin erhielt mehrere Preise.Neben dem Preis als beste Darstellerin in Cannes 1980 wurde ihr eineganz besondere Ehre zuteil: Der Pariser Couturier Emmanuel Ungaroerkor sie in den 80er Jahren zu seiner Muse und taufte sein Parfüm inGedanken an Anouk «Diva».
Für den Film entdeckt wurde Anouk mit 13 Jahren beim Einkaufen mitihrer Mutter. Danach ging alles rasend schnell: Ein Jahr späterdrehte sie mit Henri Calef «Das Haus unter dem Meer», zwei Jahrespäter spielte sie in Italien in dem Film «Die Liebenden von Verona»von André Cayattes eine moderne Julia und im Jahr 1949 übernahm siedie Hauptrolle in der englischen Produktion «Der goldene Salamander»- und wurde in Großbritannien als Star gefeiert. «Charme aus Paris»nannte damals eine Zeitung die dunkelhaarige Schönheit. Mitte der50er Jahre machte Anouk auch in Deutschland von sich reden. Dortspielte sie mit O.W. Fischer in «Ich suche dich», «Nina» und«Stresemann».
Den internationalen Durchbruch schaffte sie mit Claude Lelouchs«Ein Mann und eine Frau», der 1966 in Cannes die Goldene Palmeerhielt und dem 1986 die Fortsetzung «Ein Mann und eine Frau - 20Jahre danach» - ebenfalls von Lelouch - folgte. Männer spielten nichtnur in ihren Filmen eine wichtige Rolle, sondern auch in ihremwirklichen Leben. «Kein Mann, keine Anouk Aimée, kein Film. Ist einneuer Mann da, gibt es eine neue Anouk, einen neuen Film und meistensauch Erfolg», schrieb einst ein Pariser Journalist.
Insgesamt war die Diva vier Mal verheiratet. Seit einigen Jahrenschon ist es still um die Vielgeliebte geworden. Zuletzt war sie 1995in Robert Altmans Satire über die Welt der Mode «Prêt-à-porter» alsarrivierte Designerin zu sehen. Vielleicht muss erst wieder ein Mannin ihrem Leben auftauchen, damit sie erneut vor die Kamera tritt.