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Adolf-Grimme-Preis Adolf-Grimme-Preis: «Das Wunder von Lengede» räumt ab

16.03.2004, 12:34
Bei der Adolf-Grimme-Preis-Pressekonferenz lachen am Dienstag (16.03.2004) in Essen die Preisträger: der Produzent von "Das Wunder von Lengede" Michael Souvignier (l), VIVA Moderatorin Charlotte Grace Roche für die Moderation "Fast Forward" (2.v.l), Tommy Krappweis (3.v.l), Frank Beckmann für die Sendung "Bernd das Brot", Wigald Boning (2.v.r) für den Film "Wigald Boning trifft Jürgen Drewes" und Caspar Heidelbach für die Regie von "Das Wunder von Lengede". (Foto: dpa)
Bei der Adolf-Grimme-Preis-Pressekonferenz lachen am Dienstag (16.03.2004) in Essen die Preisträger: der Produzent von "Das Wunder von Lengede" Michael Souvignier (l), VIVA Moderatorin Charlotte Grace Roche für die Moderation "Fast Forward" (2.v.l), Tommy Krappweis (3.v.l), Frank Beckmann für die Sendung "Bernd das Brot", Wigald Boning (2.v.r) für den Film "Wigald Boning trifft Jürgen Drewes" und Caspar Heidelbach für die Regie von "Das Wunder von Lengede". (Foto: dpa) dpa

Essen/dpa. - «Das Wunder von Lengede» hat bei der diesjährigen Vergabe der Adolf-Grimme-Preise abgeräumt. Mit vier der begehrten Fernseh-Oscars tritt das Sat.1-Bergbaudrama in die Fußstapfen der ARD-Familien-Saga «Die Manns». Wie schon vor zwei Jahren honorierte die Jury «mitreißendes Gefühlsfernsehen auf höchstem Niveau». «80 Prozent des Films ist Realität», betonte Produzent Michael Souvignier am Dienstag bei der Bekanntgabe der Preisträger in Essen.

Stellvertretend für das gesamte Darstellerteam um Heike Makatsch, Armin Rohde und Nadja Uhl erhalten Jan Josef Liefers und Heino Ferch die Bildschirm-Trophäen der Grimme-Akademie. Komplettiert wird der Erfolg für den großen Sat.1-Film mit den Grimme-Preisen für Regie und Produktion.

Kabarettist Dieter Hildebrandt (76) ist zweiter Groß-Gewinner bei der 40. Grimme-Preis-Auflage. Der Gründer der Münchner Lach- und Schießgesellschaft wird bei der Gala am 3. April im Marler Stadttheater für sein Lebenswerk mit der «Besonderen Ehrung» des Deutschen Volkshochschul-Verbandes ausgezeichnet. «Dieter Hildebrandt hat sich um die politische Bildung und Aufklärung im deutschen Fernsehen verdient gemacht», betonte der Vorsitzende des Verbandes, der Bundestagsabgeordnete Ernst Küchler. Eine «Besondere Ehrung» kommt auch Werner Reuß zu, «dem Vordenker und Macher» des einzigen deutschen Bildungskanals. «BR alpha greift eine Tradition wieder auf, die fast vergessen schien: das Massenmedium Fernsehen konsequent auch für Bildungszwecke zu nutzen», so die Jury.

Mit dem höchsten und seltenen Prädikat «Grimme Preis mit Gold» sind im Fernsehjahr 2003 die Dokumentation um die Schleyer-Entführung und das Drama «Familienkreise» (ARD/BR) bedacht worden. Dieses Mal erhält allerdings nicht Götz George, der einen zur Familie zurückkehrenden Auslandsreporter spielt, sondern Regisseur Stefan Krohmer und Buchautor Daniel Nocke den Grimme-Preis. Für die zweite «Gold»-Produktion «Schleyer. Eine deutsche Geschichte» (ARD/BR) darf Buchautor und Regisseur Lutz Hachmeister die Auszeichnung entgegen nehmen.

Zwei der insgesamt 26 Grimme-Preise gehen an Entertainer der besonderen Art, Spaßmacher Wigald Boning («WIP-Schaukel»/ZDF) und Viva-Moderatorin Charlotte Grace Roche, die Fernseh-Lästermaul und Serien-Preisträger Harald Schmidt das Nachsehen gaben. Boning hatte aus Grimme-Sicht den «König von Mallorca», Jürgen Drews, locker und preiswürdig interviewt. Viva-Frontfrau Roche erhält den «Oscar» für ihre freche und subversive Art, Musik zu präsentieren. Sie müsse mit dem Preis-Erhalt wohl ihren «Talentstatus» abgeben, meinte Grimme- Chef Bernd Gäbler. (Grimme Preise: www.grimme-institut.de)