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Grammy-Verleihung in Los Angeles Adele bei der Grammy-Verleihung in Los Angeles - Die britische Sängerin unterbricht fluchend ihren Auftritt

Von Jennifer Wagner 13.02.2017, 16:47
Adele zeigt am in Los Angeles, USA, während der 59. Verleihung der Grammy Awards im Staples Center ihre fünf Awards.
Adele zeigt am in Los Angeles, USA, während der 59. Verleihung der Grammy Awards im Staples Center ihre fünf Awards. Invision/AP

Berlin - Ehrlich und stimmgewaltig – die britische Sängerin Adele ist ein Star ohne Allüren, aber dafür mit einem hohen Anspruch an sich selbst. Sie legt höchst emotionale Auftritte hin, bricht gerne vor Glück  in Tränen aus, und verpatzt, stets sympathisch, auch mal Darbietungen. Dabei verliert Adele trotz des eigenen Erfolgs ihre Musiker-Kollegen nicht aus den Augen, wie sie am Sonntagabend bei der 59. Grammy-Verleihung in Los Angeles unter Beweis stellte.

15 Grammys im Schrank

Die 28-Jährige war nämlich die große Gewinnerin des Abends mit fünf Trophäen, unter anderem in den drei wichtigsten Kategorien: Album, Aufnahme sowie Song des Jahres für „25“ und „Hello“. Bereits 2012 hatte Adele in diesen Kategorien für das Album „21“ und den Song „Rolling in the Deep“ abgeräumt. Insgesamt 15 Grammys kann sie jetzt ihr Eigen nennen.

Doch trotz dieser erfolgreichen Fakten begeisterte Adele am Sonntag noch mit etwas anderem: ihrer Ehrlichkeit und Emotionalität. So stand sie für ein Tribut für den an Weihnachten verstorbenen George Michael mit einer Darbietung von „Fastlove“ auf der Bühne, das Orchester und eine Videoleinwand mit Aufnahmen aus Michaels Bühnenleben im Rücken. Doch es sollte perfekt sein – und das war es zunächst nicht für die ehrgeizige Sängerin.

Adele bricht plötzlich den Auftritt ab

Adele brach den Auftritt nach einigen Sekunden fluchend ab. „Ich kann das nicht versauen, seinetwegen“, erklärte sie daraufhin entschuldigend. Und so packte Adele noch mehr Gefühl in ihre Stimme, die Streicher begannen von vorne und die Sängerin erinnerte würdevoll an das Leben des berühmten Sängers. Diese Größe und Menschlichkeit würdigten die anwesenden Stars mit tosendem Applaus.

Aber damit nicht genug: Unter Schluchzen und mit Tränen in den Augen nahm Adele die Auszeichnungen entgegen – dabei hatte sie eigentlich eine andere Favoritin, vor allem für die Kategorie „Album des Jahres“. „Ich kann das nicht annehmen. Die Künstlerin meines Lebens ist Beyoncé“, hauchte Adele mit zitteriger Stimme ins Mikrofon.

Beyoncé war insgesamt neun Mal für einen Grammy nominiert, unter anderem für ihr Album „Lemonade“, konnte aber nur zwei Grammys mit nach Hause nehmen. „Ich vergöttere dich. Ich wünschte, du wärst meine Mama!“, rief Adele der im Publikum sitzenden Beyoncé zu, bei der ebenfalls die Tränen liefen.

Trophäe durch Zwei

Anschließend brach sie auch noch ihre Trophäe in zwei Teile – ob es ein Unfall war oder, wie Fans vermuteten, Adele einen Teil des Grammys an Beyoncé geben wollte, ist nicht bekannt. Backstage gab es aber ein neues Grammophon.

Für Adele ist die Verleihung der 59. Grammy-Awards ein weiterer Höhepunkt in ihrer Karriere. Die bisher drei veröffentlichen Alben „19“, „21“ und „25“ brachen alle Rekorde. Sie wuchs in London auf, sang bereits in jungen Jahren. Mittlerweile hat sie selbst einen Sohn mit Simon Konecki, ehemaliger Geschäftsmann und Gründer einer Hilfsorganisation. Und während all die Glücksgefühle Adele bei den Grammys beflügelten, bestätigte sie mit einem Wort in einer ihrer Dankesreden die bisherigen Gerüchte, ob sie ihren Langzeitfreund geheiratet habe: „Ich liebe euch, mein Manager, mein Ehemann und mein Sohn – ihr seid der Grund, warum ich das alles mache.“

So fügt sich für Adele alles zusammen: persönliches Glück und beruflicher Erfolg. Mit ihrem Album „25“ zog die Britin Bilanz über ihr Leben. Sie machte einen Strich unter all die Dinge, die sie getan oder auch nicht getan habe, wie sie damals auf Facebook schrieb. Mit den neuen Liedern fand sie heraus, wer sie geworden war – und entschuldigte sich bei ihren Fans, dass sie so lange darauf warten mussten. Das Leben sei dazwischen gekommen.