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Grünen-Politiker Aldag kritisiert Minister Robra Absage an „Impuls“ löst Protest aus

Aktualisiert: 18.4.2021, 19:29
Wolfgang Aldag, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im sachsen-anhaltischen Landtag.
Wolfgang Aldag, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im sachsen-anhaltischen Landtag. Foto: Silvio Kison/Archiv

Magdeburg/Halle (Saale) - Die Absicht des Kulturministeriums von Sachsen-Anhalt, dem „Impuls“-Festival für Neue Musik in diesem Jahr die Förderung zu versagen, ist in der Öffentlichkeit auf Unverständnis und Protest gestoßen. Nach dem Landesmusikrat, der bereits am Freitag gefordert hatte, diese Entscheidung zu korrigieren, hat sich nun mit der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Magdeburger Landtag auch einer der mitregierenden Koalitionspartner deutlich zu Wort gemeldet.

Wolfgang Aldag, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion, übt scharfe Kritik an der Förderabsage für „Impuls“. Das Festival sei international anerkannt und erfolgreich, so Aldag: „Wieder einmal trifft das Ministerium für Kultur eine Entscheidung nach Gutsherrenart. Das schadet dem Land Sachsen-Anhalt, Vertrauen bei den Kulturschaffenden wird verspielt. Der Imageschaden für das Land, national und international, ist enorm.“

Jahrelang habe das Kulturministerium die Mitglieder des Kulturausschusses und die Organisatoren des Festivals im Glauben gelassen, dass man bei der Neuausrichtung der Pflege Neuer Musik auch das Impuls-Festival selbstverständlich einbezieht. Am 9. April habe Staatssekretär Gunnar Schellenberger (CDU) dem Ausschuss vermittelt, „dass das Impuls-Festival immer einen Förderantrag stellen könne. Dieser Antrag wurde bereits am 15. September 2020 gestellt.“ Es sei, so Aldag, zu vermuten, dass zum Zeitpunkt der Sitzung „bereits klar war, dass dieser Antrag abgelehnt wird. Das hat der Staatssekretär dem Ausschuss verschwiegen“.

Unklar blieben dem Grünen-Politiker zufolge auch die Umstände der Förderung für das Projekt „Klang-Art“, das von der Academy of Media and Arts organisiert wird. Dieser Akteur sei ohne Erfahrung in Neuer Musik. In einer Vorfestlegung seien jedoch bereits 300.000 Euro dafür bewilligt worden, „obwohl die Mehrheit im Kulturausschuss das dürftige Konzept stets kritisiert hat“, erklärt Aldag.

Er will nun auf die Koalitionspartner CDU und SPD zugehen, um eine Sondersitzung des Kulturausschusses zu beantragen, in der sich Kulturminister Rainer Robra (CDU) zu dem Vorgang erklären müsse. (mz/Andreas Montag)