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25 Jahre BAP 25 Jahre BAP: Kölner Mundart-Band mit neuer DVD und CD «Sonx»

Von Andrej Sokolow 02.03.2004, 10:46
Bassist Werner Kopal, Gitarrist Helmut Krumminga , Schlagzeuger Jürgen Zöller, Keyboarder Michael Nass und Sänger Wolfgang Niedecken (l-r) von der Kölner Rockgruppe BAP hocken am Montag (01.03.2004) in einem Kino in Köln unter einem Plakat. Im Kino "Cinenova" wurde die neue DVD mit dem Titel "Sonx" vorgestellt. (Foto: dpa)
Bassist Werner Kopal, Gitarrist Helmut Krumminga , Schlagzeuger Jürgen Zöller, Keyboarder Michael Nass und Sänger Wolfgang Niedecken (l-r) von der Kölner Rockgruppe BAP hocken am Montag (01.03.2004) in einem Kino in Köln unter einem Plakat. Im Kino "Cinenova" wurde die neue DVD mit dem Titel "Sonx" vorgestellt. (Foto: dpa) dpa

Hamburg/dpa. - Nach 25 Jahren an der Spitze der Kölschrock-Bewegung wartet BAP-Sänger Wolfgang Niedecken nun auf seine große Prüfung. «Wir haben jetzt ein Album eingespielt in der Form, wie ich es immer haben wollte», sagt er zu dem rockigen, entschlackten Sound der neuen CD «Sonx». «Jetzt werde ich herausfinden, ob mein Weg der richtige ist. Jetzt steht die Nagelprobe an.»

In wenigen Wochen geht BAP wieder auf Tour in einer viel kleineren Besetzung als früher. «Ich spiele jetzt nach zehn Jahren bei einer Tour auch wieder E- Gitarre», freut sich der 52-Jährige. Und gesungen wird natürlich wie immer in Kölner Mundart.

Nach vielen Jahren im Geschäft und vielen Hits sei die Gefahr groß, zu einer «Cover-Band seiner selbst» zu werden, sagt Niedecken. «Wenn ich diese armen Kerle sehe, die 800 Jahre später noch über die Kirmes ziehen und "Living Next Door To Alice" singen, das ist entsetzlich.» Auf die alten Lieder wird bei der Tour natürlich trotzdem nicht verzichtet. «Die Leute, die sich seit zehn Jahren keine neue Platte mehr von BAP gekauft haben, wollen ja auch etwas erkennen.» Die alten Songs hätten aber durch die auf fünf Mann geschrumpfte Truppe einen ganz neuen Biss gekriegt. «Wir haben 14 Alben, da kann man sich schon etwas aussuchen.»

Niedecken ist als letzter von der Original-Besetzung übrig geblieben, mit der BAP (von Bapp, «Vater» auf Kölsch) einst den Kölschrock in die Republik trug. Wie früher schreibt er vor allem die Texte. Nach dem Weggang des langjährigen Komponisten Klaus «Major» Heuser verantwortet nun der Kölner Gitarrist Helmut Krumminga den Großteil der Musik. Einige Songs hat Niedecken komplett selbst geschrieben. Gleichzeitig mit dem Album wird eine DVD mit einem im kleinen Kreis im Kölner Studio aufgenommenen Konzert veröffentlicht.

Von «Glaube, Liebe, Hoffnung» handelten die Songs, sagt der Sänger. Als Symbol dafür zieren Herz, Kreuz und Anker das Album-Cover. Wie früher macht Bundesverdienstkreuz-Träger Niedecken keinen Hehl aus seinen Sympathien für Rot-Grün. «Wir haben richtig gewählt», behauptet er eisern trotz der geringen Popularität der Regierung. Und parteipolitische Streitereien finde er «zum Kotzen».

Warum Rock auf Kölsch, bei dem noch im Booklet der neuen CD mehrere Begriffe pro Song «übersetzt» werden müssen, zu einem Millionenerfolg wurde, kann sich auch Niedecken nicht recht erklären. «So ganz genau habe ich es auch noch nicht kapiert. Ich glaube, die Leute haben verstanden, dass wir nicht zu verhindern sind. Wir machen das sowieso.»