21. bis 23. Oktober 21. bis 23. Oktober: Peter Maffays Tabaluga feiert die Freundschaft in Leipzig

Leipzig - Klirrende Kaffeetassen, blitzende Kameras. Peter Maffay zieht im Backstage-Bereich der Arena Leipzig die Lederjacke straff. Der 66-Jährige wirkt wie eh und je: Hungrige und klare Augen, drahtiger Körper, dynamisch-anpackender Schritt, eine tiefe und einnehmende Stimme. An seiner Seite sind Regisseur Rufus Beck (58) und Schauspieler Heinz Hoenig (64). Ein Lächeln hier, ein paar Smartphone-Bilder für das digitale Poesiealbum dort.
Auch Sandkastenspiele, so Maffay über seine Show, brauchen Pressekonferenzen. Es gibt Umarmungen und Sympathiebekundungen. Tabaluga, das Rockmärchen mit sozial ambitioniertem Hintergrund, ist wieder da. Seit dem ersten Album 1983 wurden insgesamt sechs Millionen Tonträger, für die zurückliegenden Shows mehr als 2,3 Millionen Tickets verkauft.
Eine Erfolgsgeschichte
Schon im Oktober letzten Jahres wurde das Tabaluga-Album„Es lebe die Freundschaft“ auf Reisen geschickt. Diverse Stars und Sternchen haben sich daran beteiligt, die Liste ist lang: Udo Lindenberg, Helene Fischer, Jan Delay, Tim Bendzko, Uwe Ochsenknecht, Otto Waalkes, Samy Deluxe, Michael Bully Herbig, Johannes Oerding. Maffay und der grün-gelbe Drache - übrigens der letzte seiner Art, der noch Feuer spucken kann - ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Das alles ist mehr als nur ein kunterbuntes Potpourri aus Musik-, Tanz-, und Kulturstilen.
Blick in die Tabaluga-Vergangenheit mit Zukunftsplänen
Maffay verknüpft im Gespräch den Blick in die Tabaluga-Vergangenheit mit Zukunftsplänen: „Die Marke soll zugunsten der Stiftung funktionieren. Es gibt einige Umstände, die die Entscheidung, eine neue Geschichte zu entwerfen, beschleunigt haben. Es liegt noch nicht so lange zurück, dass wir die Auswertungsrechte von Tabaluga zurückerworben haben.“
Die Peter-Maffay-Stiftung bietet Schutzräume für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Und da Tabaluga sehr viel für die Stiftung geleistet habe, liege es nahe, sagt Maffay, die Aktivitäten um Tabaluga herum nicht nur auf dem bisherigen Stand zu halten, sondern zugunsten der Kinder in der Stiftung weiterzuentwickeln.
„Das war, wenn man so will, ein rationaler ökonomischer Grund. Ein zweiter Grund ist ein künstlerischer. Wir betreiben ja über Tabaluga eine Wertevermittlung und das nun schon in die vierte Generation hinein. Das hat an Reiz nie verloren und das inspiriert uns immer wieder neu.“
Doch im Oktober geht das aktuelle Tabaluga-Musical erst einmal auf Deutschland-Tournee: mit 17 Lkw und mehr als 200 Leuten vor und hinter den Kulissen. In 19 Städten wird der kleine Drachen Station machen, mitunter gibt es zwei Vorstellungen pro Tag.
Heinz Hoenig, der im Maffay-Musical wieder den Schneemann Arktos spielen wird, lobt nicht nur die Physiotherapeuten, die ihn nach den körperlich anstrengenden Vorstellungen „auf Null massieren“, sondern auch die Bühnentechniker: „Wie nach dem Musical zahllose Helmträger ausschwärmen und alle Rädchen innerhalb von sechs Stunden ineinandergreifen: Schon allein der Auf- und Abbau ist eine einzigartige Show.“
Die Geschwüre, die die Erde und die Menschheit belasten
Auch dieses Mal kann man das Tabaluga-Universum in einen gesellschaftlichen Kontext stellen. Maffay wäre nicht Maffay, wenn er diese erhoffte Wertevermittlung nicht herausstellen würde: „Wenn man momentan in das Weltgeschehen blickt, sieht man so viele Zerwürfnisse und Konflikte, dass man sich wünscht, dass diese scheinbar simple Vision Freundschaft sich durchsetzt und Realität wird, da sie so dringend gebraucht wird. Wir erleben zur Zeit massive Flüchtlingsströme, wir erleben wirtschaftliche Gefälle in einem extremen Maß, wir erleben Ausbeutung, Radikalismus und ökologischen Wahnsinn, der die Perspektive von vielen Generationen belasten wird.“ All das seien Geschwüre, die die Erde und die Menschheit belasten, so Maffay.
Animationsfilm ist in Planung
„Wir hoffen, dass die Prinzipien der Freundschaft tatsächlich generell um sich greifen und unserer Zukunft eine Chance geben. Deshalb ist in dieser Geschichte ein gewisses Maß an Utopie enthalten und auch ein Appell. Unsere beiden Kontrahenten werden am Schluss Freunde, deshalb ist die neue Geschichte eine Art emotionaler Leuchtturm und ein Beispiel dafür, dass es gelingen kann.“
Peter Maffay und seine Leidenschaft für die Sandkastenspiele. Am Ende des Gesprächs in Leipzig schmunzelt der Musiker und sagt zuletzt: „Es gibt eine Harmonie, die man nicht erklären muss.“ Gepflegt wird sie auf jeden Fall weiterhin: Denn jetzt ist ein Animationsfilm mit dem grün-gelben Drachen geplant. (mz)
Tabaluga – Es lebe die Freundschaft, 21. bis 23. Oktober, Arena Leipzig
Mehr zu Maffays Tabaluga unter: www.tabaluga.com