Zeitung: Autozulieferer Tedrive meldet Insolvenz an
Essen/Köln/dpa. - Nach Informationen der «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung» (WAZ, Donnerstag) sind die beiden deutschen Gesellschaften Tedrive Germany in Düren und Tedrive Steering in Wülfrath mit zusammen 1500 Beschäftigten betroffen. Grund sollen massive Umsatzrückgänge sein. Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sollen zunächst gesichert sein. Die Gesellschaften gehören zur niederländischen Tedrive Holding. Der Mittelständler mit insgesamt 2600 Beschäftigten fertigt an insgesamt fünf Standorten Lenksysteme und Antriebswellen unter anderem für Volkswagen, BMW, Ford und GM. Der Jahresumsatz liegt bei rund 500 Millionen Euro.
Beim Bremsbeläge-Herstellers TMD Friction haben sich nach der Insolvenzanmeldung inzwischen mehrere potenzielle Investoren gemeldet. Sie hätten grundsätzliches Interesse bekundet, sagte am Mittwoch ein Sprecher des Insolvenzverwalters Frank Kebekus in Köln und bestätigte damit einen Bericht der «WAZ». «Aber man kann nicht davon sprechen, dass Investorengespräche geführt werden», sagte er.
Im Januar will Friction an drei seiner vier deutschen Standorte Kurzarbeit einführen. Wie der Sprecher von Kebekus der «WAZ» sagte, sei dies zunächst bis Mai beantragt worden. Betroffen davon seien insgesamt 1100 Beschäftigte, davon 600 in Essen, 400 in Hamm in Rheinland-Pfalz und 100 in Coswig in Sachsen. Nur in Leverkusen arbeiten die 1000 Mitarbeiter normal weiter. An den betroffenen Standorten verringere sich die Arbeitszeit um die 20 Prozent, sagte der Sprecher.
Der Autozulieferer aus Leverkusen hatte am Montag Insolvenz angemeldet. Als Gründe dafür nannte der nach eigenen Angaben weltweit größte Bremsbeläge-Hersteller die Absatzkrise der Autoindustrie in Verbindung mit der Finanzmarktkrise. Die Kreditgeber hätten kein Geld mehr zur Verfügung gestellt.