Zwei Jahre nach Insolvenz Zwei Jahre nach Insolvenz: Schlecker im Laufe des Jahres größtenteils abgewickelt

Ehingen/dpa - Ende eines Imperiums: Die untergegangene Drogeriehandelskette Schlecker wird nach Einschätzung des Insolvenzverwalters Ende 2014 größtenteils abgewickelt sein. „Die wesentlichen Tätigkeiten werden wir im Laufe dieses Jahres erledigt haben“, sagte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz der Nachrichtenagentur dpa. Im Vordergrund stehe das frühere Filialnetz mit zuletzt Tausenden Verkaufsstellen.
„Hier sind noch an zahlreichen Stellen Abrechnungstätigkeiten beispielsweise mit Energieversorgern, Gemeinden sowie Industrie- und Handelskammern durchzuführen“, sagte Geiwitz. Ein fixes Datum könne er aber noch nicht nennen.
Schlecker meldet Insolvenz an.
Die Insolvenz über die Drogeriekette wird eröffnet. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz hofft weiter auf erfolgreiche Verhandlungen mit Investoren zur Rettung von Teilen der Kette.
Es wird bekannt, dass Anton Schlecker sein Privathaus im Wert von zwei Millionen Euro vor der Insolvenz an seine Frau übertragen hat. Ein zweites Grundstück soll sein Sohn bekommen haben.
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart leitet ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Untreue, Insolvenzverschleppung und Bankrott gegen Anton Schlecker ein.
Die Schlecker-Gläubiger fordern mehr als eine Milliarde Euro.
4. September: Eine Stiftung ruft einen Hilfsfonds ins Leben, um in Not geratenen früheren Schlecker-Mitarbeitern zu helfen.
Der österreichische Investor Rudolf Haberleitner will 2013 bis zu 600 ehemalige Schlecker-Filialen mit dem Konzept eines modernen Tante-Emma-Ladens wiederbeleben.
Gut ein Jahr nach der Pleite zahlt die Familie Schlecker dem Insolvenzverwalter 10,1 Millionen Euro. Hintergrund ist der Streit um übertragenes Vermögen aus dem Unternehmen.
Haberleitner will einstige Schlecker-Filialen unter dem Namen Dayli wiederbeleben und im Mai drei Testläden in Deutschland eröffnen.
Noch vor dem geplanten Deutschland-Start ist der Schlecker-Nachfolger Dayli pleite.
Das Ende von Schlecker wird zur TV-Komödie. Produzent Nico Hofmann will für den Privatsender RTL in dieser Form den Kampf von fünf Berliner Mitarbeiterinnen gegen die Schließung ihrer Filiale erzählen.
Der Schlecker-Hilfsfonds wird zum Jahresende aufgelöst.
Schlecker hatte am 23. Januar 2012 Insolvenz angemeldet. Insgesamt verloren rund 25.000 Mitarbeiter ihren Job. „Aktuell wirken neben mir und meinem Team noch 36 Schlecker-Mitarbeiter an der Abwicklung des Unternehmens mit“, sagte Geiwitz. „Diese sind zum Großteil mit Verwaltungsaufgaben betraut. Die Zahl wird im Laufe dieses Jahres - je nach Stand der Abwicklung - weiter sinken.“ Aus dem früheren Gesamtbetriebsrat ist inzwischen nur noch die damalige Vorsitzende Christel Hoffmann übrig. Für sie soll Ende März Schluss sein.
Aktuell stehen zudem die Zentrale in Ehingen und sechs Lager zum Verkauf. Geiwitz: „Für vier dieser Lager laufen aktuell konkrete Verkaufsgespräche, die hoffentlich schon in Kürze erfolgreich abgeschlossen werden können.“ Für den Hauptsitz in Ehingen ist den Angaben zufolge derzeit aber kein Käufer in Sicht. Auch der Plan des österreichisches Investors Rudolf Haberleitner, ehemalige Schlecker-Filialen unter dem Namen Dayli wiederzubeleben, scheiterte. Noch vor dem geplanten Deutschland-Start ging Dayli 2013 pleite.
Nach der Pleite von Schlecker hatten sich einige ehemalige Mitarbeiterinnen in den früheren Filialen mit eigenen Läden selbstständig gemacht. Nach Angaben von Verdi wurde mittlerweile allein in Baden-Württemberg ein Dutzend der Verkaufsstellen unter neuem Namen wiederbelebt.