Werbepost ohne Porto Werbepost ohne Porto: Frankieren ist oft überflüssig

Düsseldorf/MZ. - Geld sparen kann manchmal so einfach sein: Zum Beispiel, indem man Antworten auf Werbepost nicht freimacht. Denn solche Briefe und Karten müssen auch ohne Porto befördert werden.
Banken und Versicherungen tun es, ebenso Glücksspielanbieter, Versandhändler oder die Deutsche Bahn: Sie verschicken massenhaft Werbepost an Haushalte und bieten an, weitere Informationen kämen auf Anfrage. Meist liegt der Werbepost ein vorbereitetes Antwortschreiben als Karte oder Briefumschlag bei. Die Empfängeradresse ist praktischerweise schon eingedruckt, ebenso die Aufforderung: "Bitte freimachen" oder "Bitte freimachen, falls Marke zur Hand." Was kaum einer weiß: Wer tatsächlich eine Marke draufklebt, ist selbst schuld. Denn auch die unfrankierte Antwort auf Werbepost wird in jedem Fall von der Post befördert. Zahlen muss dann der Empfänger.
Monika Siebert, Sprecherin der Deutschen Post in Bonn: "Entscheidend ist, ob der Begriff Antwort eingedruckt wurde. In diesem Fall hat der Werbeversender die Antwortkosten zu tragen." Zwar werde gerne an die "Ordnungsliebe des Deutschen" appelliert, doch das sei ein - ganz legaler - Bluff.
Warum viele Unternehmen um Porto bitten, ist nahe liegend: Wird die Werbeantwort unfrei eingeworfen, müssen sie nicht nur das jeweilige Porto übernehmen - hinzu kommt noch ein "Einziehungsentgelt" von sechs Cent pro Antwort. Das stellt die Post für ihren zusätzlichen Verwaltungsaufwand in Rechnung. Carel Mohn, Sprecher des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, fordert: "Es müsste deutlich gemacht werden, dass es unnötig ist, die Antwortschreiben zu frankieren. Etwa mit der klaren Aussage: Porto zahlt Empfänger."
Es sei nicht einzusehen, warum auf Grund von missverständlichen Hinweisen Verbraucher die Marketingaktionen von Unternehmen mitbezahlen, ergänzt er. Die Verluste dadurch schätzt Mohn auf "zig Millionen" im Jahr. Wie viele Werbeantworten unnötigerweise von den Verbrauchern frankiert würden, kann die Deutsche Post nicht sagen.
Weitere Informationen: www.vzsa.de