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Walter Services Walter Services: Call-Center baut weiter Stellen ab

05.12.2013, 15:57
Beschäftigte in einem Call-Center
Beschäftigte in einem Call-Center dpa/symbol Lizenz

Frankfurt/rtr/MZ - Der zweitgrößte deutsche Call-Center-Betreiber Deutschlands die Walter Services soll nach der Insolvenz im kleineren Maßstab weitermachen. Im besten Fall fielen nach dem Sanierungskonzept rund 1000 der 6000 Arbeitsplätze weg, erklärten die Sanierer Jan Markus Plathner und Christoph Morgen sowie Sachwalter Arndt Geiwitz am Donnerstag. 650 davon wurden schon abgebaut. Die Gläubiger hätten dem Sanierungskonzept für das Unternehmen aus Ettlingen bei Karlsruhe zugestimmt. Die Insolvenzverfahren für zehn Gesellschaften des Konzerns könnten damit zum Jahresende aufgehoben werden.

Das Schicksal von fünf Call-Centern im Osten Deutschlands, unter anderem in Halle und Magdeburg, hängt aber noch von den laufenden Verhandlungen mit dem Walter-Großkunden Deutsche Telekom ab. Walter Services hatte die Standorte einst von der Telekom übernommen, die Mitarbeiter dort sind auch ausschließlich für den Konzern tätig. Nun wird diskutiert, wie viele davon bei Walter Services bleiben oder von einem anderen Call-Center-Dienstleister übernommen werden. Nach den Plänen der Sanierer sollen dort 350 von 1600 Stellen wegfallen. Branchenführer ist die Bertelsmann-Tochter Arvato.

Die Finanzinvestoren H.I.G. Capital und Anchorage bleiben auch nach der Insolvenz Eigentümer von Walter Services, haben dazu aber Geld nachgeschossen. „Die Gesellschafter verhalten sich verantwortungsvoll und finanzieren die Insolvenzpläne“, sagte Morgen. Die beiden Hedgefonds hatten Walter Services vor fast drei Jahren übernommen, nachdem der Finanzinvestor Odewald & Cie. dem schnell expandierenden Unternehmen zu viele Kredite aufgeladen hatte. Im Sommer hatte sich Walter Services in ein Schutzschirmverfahren geflüchtet, das in die Insolvenz mündete. Auslöser war nach Walter-Angaben der Verlust mehrerer Aufträge.