1. MZ.de
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Wirtschaft
  6. >
  7. Versicherungen: Versicherungen: Viele Tarife für die Zähne sind zu undurchsichtig

Versicherungen Versicherungen: Viele Tarife für die Zähne sind zu undurchsichtig

Von JÜRGEN BADSTÜBNER 19.12.2008, 15:33

HALLE/BERLIN/MZ. - Rund elf Millionen gesetzlich Krankenversicherte haben deshalb bereits eine private Zahnzusatzversicherung.

Doch viele Angebote bieten nur "ausreichende" oder allenfalls "befriedigende" Leistungen. Das hat "Finanztest" von Stiftung Warentest bei einer Untersuchung festgestellt. Demnach bekamen nur drei von rund 140 Tarifen das Urteil "Sehr gut". Oft merke der Patient erst im Leistungsfall, dass sein Versicherer viel weniger zahlt als erwartet, so die Tester. Die Verträge seien kompliziert und undurchsichtig. Umfang und Grenzen der Leistungen der Zahnversicherungen seien vielen Kunden nicht klar, urteilen die Experten.

Dennoch lohnt sich eine private Zusatzversicherung, denn sie übernimmt einen Teil der Kosten, die noch beim Patienten verbleiben, nachdem die gesetzliche Kasse gezahlt hat. Am wichtigsten sind dabei die Zuschüsse zum Zahnersatz wie Kronen, Brücken oder Implantate, denn hier zahlen die Krankenkassen nur noch einen Festzuschuss.

"Finanztest" hat insgesamt 80 Tarife, die allen gesetzlich Krankenversicherten zugänglich sind, und 60 Angebote, die nur den Versicherten bestimmter Kassen angeboten werden, getestet. Dabei stellte sich heraus, dass derjenige, der bessere Leistungen in einem Zahntarif wünscht, auch mehr dafür bezahlen muss, so die Tester. Für die leistungsstärksten Tarife muss man beim Eintritt mit 43 Jahren als Frau 24 Euro und als Mann rund 20 Euro pro Monat bezahlen. Die Angebote der gesetzlichen Krankenkassen sind von der Leistung her nicht automatisch erste Wahl, hat "Finanztest" festgestellt. Viele Kassenangebote vermittelten ihren Versicherten Policen, deren Zahnersatzleistungen nur "befriedigend" oder "ausreichend" sind.

Viele gesetzlich Versicherte sind deshalb besser beraten, wenn sie sich unter den freizugänglichen Angeboten eine Zusatzversicherung mit besseren Leistungen suchen oder sich erst von der Verbraucherzentrale beraten lassen.

Weitere Informationen im Heft "Finanztest" 12 / 2008 von Stiftung Warentest, 4,20 Euro