Neue Enthüllungen Unister: Thomas Wagners Unternehmen schuldet Yahoo und Google Geld
Im Fall des insolventen Internetunternehmens Unister sind am Wochenende erste Zahlen veröffentlicht worden. Das Magazin Spiegel zitiert dabei aus dem Insolvenzantrag der Unister Holding. So soll die Holding mit knapp 40 Millionen in der Kreide stehen.
Den Löwenanteil der Schulden, etwa 34 Millionen, machen Verbindlichkeiten der Hamburger Hanse Merkur Versicherungen aus. Im Antrag wird der Kassenbestand des Unternehmens auf 0,00 Euro angegeben. Fraglich ist, warum Firmenchef am vergangenen Mittwoch dennoch 1,5 Millionen bei der Commerzbank in Leipzig abheben konnte.
Aber auch andere Internetfirmen gehören zu den Gläubigern des kriselnden Unternehmens: Darunter sind Yahoo (1,2Millionen Euro) und Google (10 Millionen Euro. Laut ehemaligen Unister-Managern zahlte Unister über 100 Millionen im Jahr an Google.
Auch andere Branchenkenner halten die Zahl für realistisch. Somit könnten die 10 Millionen eine ausbleibende Monatszahlung sein. "Länger würde Google keine Kredite geben", so ein Insider der Internetbranche.
Der zuständige Insolvenzverwalter Lucas Flöther konnte die Summen des Insolvenzantrages nicht bestätigen: "Ich prüfe als Sachverständiger die Unterlagen des Unternehmens und versuche mir einen Überblick über die Verbindlichkeiten zu verschaffen. Welche Summen da konkret im Raum stehen, ist zu diesem Zeitpunkt nicht zu sagen."
Beim Finanzamt ist Unister mit etwa 800.000 Euro in Verzug. Außerdem ständen laut dem Antrag noch diverse Anwaltskosten aus. Unter anderem an den Verfasser des Insolvenzantrags, Nikolaus Petersen.
Dessen Kanzlei hatte laut Spiegel im April der Insolvenzabteilung des Amtsgerichtes Leipzig mitgeteilt, dass Unister "weder zahlungsunfähig noch überschuldet sei".
Er Gründer und Geschäftsführer des Leipziger Unternehmens war am 14. Juli bei einem Flugzeugabsturz in Slowenien ums Leben gekommen. Kurz darauf meldete Unister Insolvenz an. (mz/ts)