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Studie zu Wohneigentum Studie zu Wohneigentum: Günstig wohnen in Sachsen-Anhalt

Von Thilo Streubel 01.07.2016, 12:15
In Sachsen-Anhalt könnten sich laut einer Studie viele den Traum vom Eigenheim erfüllen.
In Sachsen-Anhalt könnten sich laut einer Studie viele den Traum vom Eigenheim erfüllen. dpa-Zentralbild

Halle (Saale) - Viele Sachsen-Anhalter können sich mit ihrem Einkommen laut einer Studie der LBS (Landesbausparkassen) ein Eigenheim in ihrem Bundesland leisten. Das gelte allerdings für Bestandsimmobilien und nicht für Neubauten.

Die von der LBS in Auftrag gegebene Untersuchung fand heraus, dass der nötige Anteil am Durchschnittseinkommen zur Finanzierung einer Immobilie in einigen Regionen Sachsen-Anhalts weit unter 50 Prozent liegt. In den Städten ist die Prozentzahl erwartungsgemäß hoch, in Halle (Saale) bei 66 und in Magdeburg bei 78 Prozent. Wer allerdings in Mansfeld-Südharz lebt, benötigt nur 18 Prozent seines Einkommens für den Eigenheimerwerb, in Anhalt-Bitterfeld 27 Prozent. 

Ein Beispiel: Für den Landkreis Mansfeld-Südharz haben die Forscher ein durchschnittliches Haushaltseinkommen von 3.022 Euro berechnet. Ein ortsübliches Eigenheim aus dem Bestand kostet laut Empirica-Berechnungen durchschnittlich 44.000 Euro. Das bedeutet, mit der Prozentzahl von 18 Prozent des Durchschnitteinkommens, wären es knapp 595 Euro, die ein Haushalt aufbringen müsste, um ein Eigenheim zu finanzieren.

Die Verfasser der Studie haben aktuelle Einkommens-Daten des Statistischen Bundesamtes mit Informationen aus der Preis-Datenbank für gebrauchte Einfamilienhäuser aus den ersten drei Quartalen des Jahres 2013 verknüpft und das Mindesteinkommen, das zum Erwerb einer Immobilie in einer Stadt bzw. im Landkreis benötigt wird, mit dem jeweiligen regionalen Durchschnittseinkommen verglichen. (lbs)

Im Vergleich zu süddeutschen Städten wie München (232 Prozent) oder auch ostdeutschen Großstädten wie Dresden (145 Prozent) sind Eigenheime in Sachsen-Anhalt billig. Gerade in Bezug zum Durchschnittseinkommen, welches in Sachsen-Anhalt sehr viel geringer ist als in München oder Dresden, wird der Unterschied mehr als deutlich. Einfach formuliert: Trotz geringen Einkommens sind Immobilien in Sachsen-Anhalt erschwinglich. Oder anders gesagt, ein Müncher könnte sich mehrere Immobilien in Sachsen-Anhalt leisten, ein Sachsen-Anhalter nicht eines in Bayern.

Viel Potential in Sachsen-Anhalt

Laut LBS liegt die Wohneigentumsquote, also das Verhältnis der Eigentumswohnungen zu der Gesamtanzahl an Wohnungen in Sachsen-Anhalt, zwar bei 38 Prozent, hat aber Potential für 92 Prozent. Damit liegt das Bundesland bei den Entwicklungsmöglichkeiten der Bundesländer auf Platz 1. Wer also günstig Wohneigentum erwerben will, sollte in Sachsen-Anhalt investieren. Bundesweit liegt die Quote bei 43 Prozent, in Ostdeutschland bei 35,4 Prozent.

Am schlechtesten sehen sie Aussichten im „Mieterland“ Berlin aus. Dort sind liegt die Quote bei 15 Prozent, Potential gebe es lediglich für 32 Prozent.

Immobilienpreise: Häusle bauen in Eisleben

Baugrundstücke gibt es in Sachsen-Anhalt nirgends günstiger als in Eisleben. Im Preisspiegel der LBS-Studie liegt die Lutherstadt mit 15 Euro pro Quadratmeter bei Neubauten in der Rangliste ganz unten. Ähnlich billig sind Grundstücke in Zeitz. Dort zahlt man 35 Euro auf den Quadratmeter. In Magdeburg und Halle (Saale) kostet der Quadratmeter 125 beziehungsweise 100 Euro.

Auch bei den Eigentumswohnungen, Neubau wie Bestandsimmobilien, können Zeitz und Eisleben mit Spottpreisen punkten. Dort kostet der Quadratmeter 380 (Zeitz) beziehungsweise 400 Euro (Eisleben). Wer in Eisleben ein Haus kaufen möchte, ist mit durchschnittlich 55.000 Euro dabei. An den Topadressen wie Magdeburg oder Halle (Saale) zahlt man das Vierfache. (mz/ts)