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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Das sind die größten Arbeitgeber im Land

Von Jan Schumann 10.12.2015, 11:54
Die Niederlassung des Chemiekonzerns Dow in Schkopau
Die Niederlassung des Chemiekonzerns Dow in Schkopau Archiv/Wölk Lizenz

Halle (Saale) - Die stärksten Zugpferde der Wirtschaft in Sachsen-Anhalt stehen vor den Toren Halles. Genauer: im Saalekreis. Erneut führen die Total Raffinerie Mitteldeutschland GmbH (Leuna) und die Dow-Gruppe (Schkopau) die Liste der umsatzstärksten Unternehmen im Land an - und zwar mit Abstand. Das geht aus dem jährlich erscheinenden Sachsen-Anhalt-Report hervor, den die Landesbank Nord LB am Donnerstag präsentierte. Das Papier soll ein Gradmesser für die Wirtschaftslage im Land sein - es listet die 100 größten Unternehmen nach Umsatzstärke und Beschäftigtenzahlen auf und stützt sich auf Zahlen aus dem Jahr 2014.

Umsatz von Total um acht Prozent gesunken

Die Studie besagt auch: Der Wirtschaftsprimus ist nicht ohne Sorgen. Denn der Mineralölkonzern Total musste 2014 einen enormen Dämpfer hinnehmen. Der Umsatz des Unternehmens sank im Vergleich zum Vorjahr um acht Prozent. Oder anders ausgedrückt: 500 Millionen Euro. „Der Grund ist der merkbare Preisverfall im Bereich der Rohstoffe“, sagte Hinrich Holm, Vorstandsmitglied der Nord LB. „Das spürt die gesamte Rohstoffindustrie in Sachsen-Anhalt.“

Dennoch ist es die Total-GmbH, die mit einem Umsatz von fast sieben Milliarden Euro die restlichen Unternehmen Sachsen-Anhalts in den Schatten stellt. Der Schkopauer Chemiekonzern Dow verzeichnete einen Umsatz von 3,6 Milliarden, auf Platz drei folgten die Edeka-Märkte mit 2,5 Milliarden Euro.

„Es wird finanziert und investiert“

„Verhalten optimistisch“ sei die Stimmung der großen Wirtschaftsakteure im Land, sagte Holm. „Es wird finanziert und investiert. Das passt.“ Die Analytiker der Bank prognostizieren den untersuchten 100 Unternehmen einen Umsatzzuwachs von rund zwei Prozent im laufenden Geschäftsjahr.

Auch im Ranking der größten Arbeitgeber im Land bleibt vieles beim Alten. Die Deutsche Bahn hält die Spitzenposition mit rund 7 500 Mitarbeitern. Es folgen die Deutsche Post (5 100 Beschäftigte) und Dow (5 000). Geht es nach den Analysten der Nord LB, kommt der Arbeitgeber mit dem dynamischsten Wachstum aus Eisleben (Mansfeld-Südharz). Der Backwaren-Hersteller Klemme verzeichnete 2014 einen Zuwachs von 379 Beschäftigten, landesweit sind rund 1 450 Arbeiter bei Klemme unter Vertrag.

Studie basiert auf freiwilligen Angaben

Ganz lückenlos ist das nun publizierte Ranking freilich nicht: Nach Angaben der Landesbank basiert die aktuelle Studie auf den freiwilligen Angaben von insgesamt rund 400 Unternehmen im Land, die von der Nord LB angeschrieben worden. Zwar sei der Großteil der maßgeblichen Konzerne im Land enthalten, die Telekom und die Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft (Mibrag) fehlen jedoch beispielsweise in der Liste. Erstmals im Ranking vertreten ist die Halloren Schokoladenfabrik in Halle, die es mit rund 700 Beschäftigten in die Top 40 schaffte.

Die Studie macht zudem klar: Sachsen-Anhalt bleibt ein Land der Industrie. Mit 43 Prozent ist der Löwenanteil der Arbeitnehmer im verarbeitenden Gewerbe beschäftigt. Die Volkswirte der Bank sprechen von „Dominanz“ und werden deutlich: 51 der 100 großen Unternehmen seien diesem Sektor zuzuordnen, das entspreche rund 42 000 Menschen. Dagegen seien der Dienstleistungssektor (18 Prozent) und der Handel (sieben Prozent) schwach besetzt. „Dennoch lässt sich sagen, dass dieses volkswirtschaftliche Verhältnis gesund ist“, sagte LB-Vorstand Holm. Halle und Magdeburg bleiben derweil Sachsen-Anhalts Wirtschafts-Hochburgen. Die beiden Städte vereinen 19 der 100 größten Unternehmen auf sich, so die Studie. (mz)

Deutsche Bahn
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dpa-Zentralbild