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Ruhestand genießen Ruhestand genießen: Das sind die zehn weltbesten Orte für Rentner

13.01.2014, 10:29
Oh, wie schön ist Panama: Im internationalen Ranking schnitt das tropische Land in Mittelamerika am besten ab - es gilt demnach als sicher, günstig und freundlich.
Oh, wie schön ist Panama: Im internationalen Ranking schnitt das tropische Land in Mittelamerika am besten ab - es gilt demnach als sicher, günstig und freundlich. dpa Lizenz

Halle (Saale)/DMN. - Mildes Klima, sonnige Strände - viele Menschen träumen davon, im Alter auszuwandern. Aber für welches Land sollte man sich entscheiden? Wo finden Rentner einen hohen Lebensstandard, Sicherheit und eine gute medizinische Behandlung?

Orientierung geben zwei US-Studien, zum einen der International Living Annual Global Retirement Index 2014. Sechs der Top-10-Länder befinden sich demnach in Lateinamerika. Das Ranking basiert auf Datensätzen aus den Ländern und Korrepondenten-Infos von International Living. Sie berücksichtigen dabei unter anderem Lebenshaltungskosten, Gesundheitswesen, Klima, Integration und spezielle Boni für Rentner.

Ganz vorne liegt: Panama in Mittelamerika. Drei weitere Gewinnerländer sind in Asien, und eines in Europa. „Ecuador und Panama kämpfen normalerweise um den ersten Platz in unseren Rankings“, sagt Dan Prescher, Projektleiter bei International Living, der auch ein Magazin und eine Webseite für Ruheständler herausgibt.

Panama liegt diesmal so weit vorne, weil es die Einreisebedingungen vereinfacht hat. Normalerweise erhält man ein Visum, wenn man eine monatliche Rente von mindestens 1000 US-Dollar (rund 740 Euro) bezieht. Neuerdings gibt es aber ein „Friends of Panama”-Visum, das einen dauerhaften Aufenthalt möglich macht. Dafür benötigen Einwanderer ein Bankkonto vor Ort mit mindestens 5000 US-Dollar (3700 Euro) - und sie müssen entweder eine Immobilie kaufen, ein Geschäft eröffnen oder einen Job in Panama finden.

„Das Wetter ist großartig, der Wechselkurs bemerkenswert, die Wirtschaft ist robust und die Regierung stabil,” schwärmt Prescher. „Falls Sie etwas nicht in Panama-Stadt bekommen, brauchen Sie es vermutlich sowieso nicht.“ Auch der Rest der Landes sei unglaublich schön: „Es ist ein tropisches Paradies mit Stränden, Dschungel und Bergen.”

Die Mehrheit der Deutschen schließt die Betreuung eines pflegebedürftigen Angehörigen in einem kostengünstigen Pflegeheim im Ausland aus. Das geht aus einer repräsentativen Befragung von TNS-Emnid hervor. Der Umfrage zufolge lehnen 85 Prozent die Unterbringung von Verwandten in einem ausländischen Pflege- oder Altenheim kategorisch ab.

Sollten sie selbst zum Pflegefall werden, würden 75 Prozent der Befragten nicht im Ausland betreut werden wollen, knapp jeder fünfte macht seine Entscheidung allerdings von den Umständen abhängig.

Als Gründe gegen die Betreuung im Ausland nennen die Befragten vor allem, dass Angehörige „in der Nähe“ bleiben sollten (89 Prozent). Gut sieben von zehn Gegnern der Auslandspflege befürchten zudem Sprach- und Kommunikationshürden. Außerdem könne bei einer Betreuung im Ausland die Qualität der Pflege nicht überwacht werden.

Allerdings glaubten nur 56 Prozent, dass ihre Angehörigen im Ausland medizinisch schlechter versorgt würden als in Deutschland. Für die Umfrage interviewte TNS Emnid 1003 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger ab 14 Jahren.

Doch natürlich ist kein Land perfekt: Panama hat in Sachen Infrastruktur nicht besonders gut abgeschnitten. „Außerhalb von Panama-Stadt sind die Straßen in keinem besonders guten Zustand,” sagt Prescher. Und in Ecuador gibt es eine Menge Bürokratie, und Dienstleister sind nicht sehr zuverlässig: „Wenn Ihr Kühlschrank repariert werden muss, kann es manchmal eine ganze Weile dauern.”

Das Ranking der besten Länder für den Ruhestand:

Panamas Hafenstadt Coronado führt auch das US-Ranking der „Acht besten Städte für den Ruhestand 2014“ an, das von der Nachrichtenseite U.S. News veröffentlicht wurde. Alle acht Orte wurden ausgewählt von Kathleen Peddicord, Gründerin der Live and Invest Overseas publishing group.

Die Liste mit Städten und Regionen weicht etwas von der vorherigen Top-Ten ab:

Natürlich seien die Rankings immer ein Stück weit subjektiv, räumt Prescher ein: Wer tropische Hitze nicht ertrage, würde es auch in Panama nicht gut aushalten. „Und Panama-Stadt ist ein großer, lauter Ort. Wenn Sie große laute Orte nicht mögen, dann ist die Stadt nichts für Sie.“

Auf dem Portal Huffington Post kritisiert auch Blogger George Rajna das Image von Panama als Hafen für Ruheständler - trotz aller Pluspunkte für Pensionäre, die in ein Land mit niedrigen Lebenshaltungskosten auswandern möchten. So gebe es in Panama-Stadt „abscheulich viel Verkehr” und die Kriminalität sei ein ernstes Problem in vielen Stadtteilen. Auch das panamesische Bergland und die Kolonialstadt Pedasi waren für Rajna eine Enttäuschung.

Aus diesen Gründen sollten sich Ruheständler gut überlegen, ob sie und vor allem wohin sie auswandern möchten. Eine ausführliche Recherche und Vorbereitung ist das A und O. Hilfestellungen geben Rankings und Berichte von Auswanderern, und auf der Webseite Xpatulator.com kann man zudem die Kosten in hunderten von Ländern ermitteln und vergleichen - von Afghanistan bis Zimbabwe.

Im Anschluss sollte man eine Liste aufstellen mit Städten weltweit, die für den Lebensabend infrage kommen, und eine bestimmte Zeit vor Ort verbringen. „Finden Sie heraus, wie man dort in der schlechtesten Jahreszeit lebt, wenn das Wetter mies ist und das Verkehrschaos am größten“, rät Dan Prescher von International Living. Nur auf diese Weise bekommt man einen realistischen Eindruck und erfährt, welcher Platz auf Erden wirklich der beste ist. (gs)

Mehr Details zu den acht Städten finden Sie in unserer Bildergalerie:

Der Panamakanal ist einer der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt.
Der Panamakanal ist einer der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt.
dpa Lizenz