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Reiseveranstalter Urlaubstours Reiseveranstalter Urlaubstours: Erste Unister-Tochter meldet Insolvenz an

19.07.2016, 21:25
Der Hauptsitz von Unister befindet sich im Barfußgäßchen in Leipzig.
Der Hauptsitz von Unister befindet sich im Barfußgäßchen in Leipzig. Unister

Leipzig - Einen Tag nach dem Insolvenzantrag des Leipziger Internetunternehmens Unister Holding GmbH ist das erste Tochterunternehmen in Schieflage geraten.

Wie der vorläufige Unister-Insolvenzverwalter Lucas Flöther am Dienstagabend mitteilte, meldete auch die Urlaubstours GmbH Insolvenz an, ein Tochterunternehmen der Unister Travel Betriebsgesellschaft GmbH.

Auch hier sei er zum vorläufigen Verwalter bestimmt worden. Einen Grund für den Insolvenzantrag nannte er nicht. Anders als die Unister-Reiseportale ist Urlaubstours ein Reiseveranstalter. Bereits gebuchte Reisen seien aber über eine Versicherung abgesichert und würden durchgeführt. Neue Buchungen würden vorerst nicht mehr entgegengenommen. Bei Rückfragen sollen sich Reisende direkt an die Kundenbetreuung von Urlaubstours wenden.

Recherchen von MDR-Exakt sollen belegen, dass Wagner vor Kurzem Opfer eines Betruges geworden ist. Demnach soll er für ein Kreditgeschäft nach Venedig geflogen sein. Dafür sollte eine Sicherheit in Schweizer Franken hinterlegt werden. Beim Umtausch der mitgebrachten Euro habe man dem Unternehmer Falschgeld untergeschoben.

Unister entwickelt und betreibt Internetportale beispielsweise mit Informations- und Ratgeberseiten sowie Buchungsportale etwa für Reisen wie Ab-in-den Urlaub.de oder Flüge.de. „Die Portale werden von eigenständigen Unternehmen betrieben, die nicht von der Insolvenz betroffen sind“, hieß es am Montag.

Daran hat sich laut Flöther weiterhin nichts geändert: Die Portale böten weiterhin „ohne Einschränkungen ihre Vermittlungsleistungen an“.

Unister hatte am Montag Insolvenz beantragt - wenige Tage nach dem Unfalltod des Chefs Thomas Wagner. Eine Begründung für den Insolvenzantrag wurde nicht genannt.

Wagner war am Donnerstag beim Absturz einer Privatmaschine in Slowenien ums Leben gekommen. Das Unternehmen hatte daraufhin mitgeteilt, der Betrieb laufe planmäßig weiter; über die Nachfolge des Geschäftsführers solle so schnell wie möglich entschieden werden. Mit dem Insolvenzantrag übernimmt nun zunächst der Insolvenzverwalter die Regie. (mz/jan/dpa)