Probleme bei EC-Zahlung Probleme bei EC-Zahlung: Sparkassen-Kunden mussten doppelt zahlen

Berlin - Längst setzen viele Menschen alles auf eine Karte. An Tankstellen und Supermarktkassen, auf Bahnhöfen und in Flughäfen, am Heimatort und im Urlaub wird mit EC-Karte bezahlt. In Schweden gibt es einer Agenturmeldung vom Mittwoch zufolge sogar vielen Bankfilialen mittlerweile keine Münzen und Scheine mehr, mangels Nachfrage. Das Bundesfinanzministerium in Berlin ließ unlängst wissen, man denke über eine Obergrenze für Barzahlungen in Höhe von 5000 Euro nach, was den Anfang vom Ende des baren Geldes einleiten könnte. So oder so, die Kartenzahlung befindet sich ganz klar auf dem Vormarsch, weil: einfach, bequem, sicher. Dachte man.
Nun erfahren wir, dass das Verwenden der EC-Karte vielleicht sicher, aber gewiss nicht pannensicher ist. Wer am Dienstag vor Ostern an einem Kartenterminal der Firma TeleCash einen Einkauf bezahlte, bezahlte womöglich doppelt. Betroffen sind nach Angaben der Hessischen Landesbank Helaba ausschließlich Vorgänge, bei denen eine PIN-Nummer eingegeben wurde. Man habe das Problem mittlerweile identifiziert und arbeite intensiv an dessen Behebung. Den Durchschnittbetrag der doppelt gebuchten Zahlungen gibt die Helaba mit 70 Euro an. In den kommenden Tagen würden die Kunden „durch eine automatische Korrekturbuchung um den fehlerhaft gebuchten Betrag entlastet“. Eine Mitwirkung der werten Kundschaft sei nicht erforderlich. Überdies seien die EC-Karten weiterhin verwendbar.
Viele offene Fragen
Das ist gut und schön, beantwortet aber nicht alle Fragen. Wie viele Kunden sind von der Panne betroffen? Gibt es regionale Schwerpunkte? In welchen Geldinstituten, Einzelhandelsgeschäften und Gastronomiebetrieben stehen die TeleCash-Geräte vornehmlich? Bezüglich solcher Nachforschung offenbart das Unternehmen mit Sitz im südhessischen Bad Vilbel eine ausgeprägte Scheu. TeleCash-Pressesprecherin Clara Zawadski mag lediglich bestätigen, dass sie von Berufs wegen Pressesprecherin der TeleCash GmbH sei, ansonsten am Telefon aber keine Auskunft erteilen könne. Dies ist insofern erstaunlich, als es sich bei TeleCash nach eigenen Angaben um einen „der führenden Netzbetreiber für die Abwicklung von Kartenzahlungen in Deutschland“ handelt. Da sollte ein bisschen Reden über die Sache schon drin sein.
Immerhin gibt die Homepage des Unternehmens, das mit dem Slogan „Bester Service für ihr Geld. Mit Sicherheit“ wirbt, ein wenig Aufschluss: Danach waren 2014 bundesweit mehr als 250 000 TeleCash-Terminal in Betrieb, der damit abgewickelte Händlerumsatz erreichte 53 Milliarden Euro. Die Gesamtzahl der Transaktionen überstieg in besagtem Jahr 1,7 Milliarden. Das macht pro Kalendertag gut 4,6 Millionen Zahlungsvorgänge. Es gibt viel zu tun. Packt’s an.