Abschied eines stillen Machers Porsche in Leipzig: Gerd Rupp ist neuer Chef

Leipzig - Die meisten deutschen Autobauer lassen ihre Werkchefs rotieren. Kaum einer der Manager ist länger als vier bis fünf Jahre für eine Produktionsstätte verantwortlich. Bei Porsche ist das anders. Zum einen hat der Sportwagen-Hersteller mit Stuttgart-Zuffenhausen und Leipzig nur zwei Werke, zum anderen sah man auch keinen Grund zum Wechsel.
Nach 17 Jahren an der Spitze in Leipzig verabschiedet sich Siegfried Bülow nun Ende des Monats in den Ruhestand. Der Ingenieur, der in der DDR bereits die Barkas-Produktion leitete, baute den Standort mit auf, der 2002 seine Produktion mit dem damals neuen Porsche Geländewagen Cayenne aufnahm.
Cayenne, Macan und Panamera werden bei Porsche in Leipzig produziert
Seither stieg die Zahl der Mitarbeiter von 300 auf heute 4.000. Neben dem Cayenne werden nun die Modelle Macan und Panamera produziert. Damit werden heute mehr als zwei Drittel aller neuen Porsche-Fahrzeuge in Sachsen gefertigt.
Bülows Aufgabe war es dabei nicht, den Ausbau des Werkes zu organisieren oder neue Modelle zu entwickeln. Er musste allerdings dafür sorgen, dass beide am Ende gut funktionieren. „Er hat mit dem Werk eine außerordentliche Erfolgsgeschichte geschrieben“, lobt daher auch Porsche-Chef Oliver Blume. Über eine Million Fahrzeuge hätten unter seiner Regie die Fertigungslinie in bester Porsche-Qualität verlassen. Konzernbetriebsratschef Uwe Hück sagte: „Natürlich war in den 17 Jahren nicht immer alles einfach. Aber wir haben immer zusammengehalten.“
Neuer Werkchef wird Gerd Rupp. Vor seinem Wechsel nach Leipzig war Rupp sieben Jahre Leiter des Werkzeugbaus der Marke Volkswagen in Wolfsburg (Niedersachsen) und zuvor für die Audi AG in Ingolstadt (Bayern) und Barcelona (Spanien) tätig. Er ist 1968 in Donauwörth geboren und hat in Coburg Elektrotechnik studiert. Von Blume wird er als „erfahrener Produktionsmanager und hervorragender Stratege“ beschrieben. Das dürfte zu Porsche Leipzig passen. Bülow handelt bisher nach der Devise: Weniger drüber reden, dafür mehr machen. (mz)