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Übernahme Pizza-Hersteller Hasa aus Sachsen-Anhalt wird übernommen

Von Steffen Höhne 16.05.2017, 19:00
Mitarbeiter der Hasa kontrollieren die vom Band laufenden Pizzen.
Mitarbeiter der Hasa kontrollieren die vom Band laufenden Pizzen. dpa

Halle (Saale) - Die Tiefkühlpizza gehört zu den beliebtesten Fertiggerichten der Deutschen. Besonders hoch im Kurs steht dabei die Salami-Pizza. Fast jeder Anbieter hat sie im Programm. Mehrere große Hersteller ringen in dem Markt um Kunden.

Im Streit um Marktanteile übernimmt nun das Berliner Unternehmen Freiberger den unabhängigen Hersteller Hasa aus Burg bei Magdeburg. Oder anders ausgedrückt: Die Nummer drei im Markt schluckt die Nummer fünf. „Hasa ist die richtige Ergänzung, damit sich die Freiberger-Gruppe in einem sich verschärfenden Wettbewerb weiter erfolgreich behauptet“, sagt Freiberger-Vertriebschefin Lydia Fehringer.

Dr. Oetker und Wagner dominieren Markt für Tiefkühlprodukte

In der deutschen Tiefkühlpizza-Branche dominieren die beiden Markenhersteller Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG aus Bielefeld (Nordrhein-Westfalen) und Wagner Tiefkühlprodukte aus dem saarländischen Nonnweiler-Braunshausen, der zum Schweizer Lebensmittelriesen Nestlé gehört. Es folgt Freiberger. Die Tochter des Mannheimer Zuckerriesen Südzucker produziert mit 2 400 Mitarbeitern an fünf europäischen Standorten - darunter in Osterweddingen (Börde).
Der Kauf ist eine Reaktion auf veränderte Wettbewerbsbedingungen. Nach Angaben von Freiberger sei „in jüngster Zeit die Einlistung von Markenprodukten im Discounthandel erfolgt“.

Das habe „die Situation nachhaltig verändert“, sagt Fehringer. Mianderen Worten: Dr. Oetker und Wagner machen sich auch bei Aldi, Lidl & Co. breit. Früher waren sie nur in klassischen Supermärkten bei Edeka oder Rewe vertreten. Zusammen mit Hasa kann Freiberger nun den Abstand im Inland zu den beiden Branchenführern verringern.

In der Öffentlichkeit ist das Unternehmen Hasa, das 2003 von Andreas Czayka und Holger Pitsch gegründet wurde, kaum bekannt. Produziert werden in Burg von 190 Mitarbeitern vorwiegend Handelsmarken für Discounter. Die Produkte heißen etwa Italissimo oder Pizza Amore.

aut dem letzten veröffentlichten Geschäftsbericht 2015 entwickelt sich das Unternehmen wirtschaftlich gut. Der Umsatz lag bei 57,6 Millionen Euro, unter dem Strich stand ein Gewinn von 3,5 Millionen Euro. Die Firma betreibt nach eigenen Angaben eine der modernsten Pizza-Fabriken in Europa und will bis 2020 jährlich etwa 105 Millionen Tiefkühlpizzen herstellen. Hasa setzte zuletzt vor allen auf die Expansion ins Ausland. Mit der neuen Mutter Freiberger dürfte das nun noch leichter gelingen.

Es ist demnach anzunehmen, dass die beiden Eigentümer Czayka und Pitsch die Hasa nicht aus Not verkaufen. Sie sehen im Verbund der Freiberger-Gruppe die „beste Perspektive, den erreichten Unternehmenserfolg fortzuführen.“ Dieser wird ihnen jetzt vergoldet. Ein konkreter Kaufpreis wurde allerdings nicht genannt. Die beiden bisherigen Eigner werden aus dem Unternehmen ausscheiden. (mz)