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Korruptionsverdacht berührt Leipzig/Halle PIA-Airline: Deutscher Chef Bernd Hildenbrand sitzt in Pakistan fest

Von Steffen Höhne 18.03.2017, 08:00
Ein Airbus A310 der Pakistan International Airlines (PIA) am Flughafen Leipzig/Halle.
Ein Airbus A310 der Pakistan International Airlines (PIA) am Flughafen Leipzig/Halle. imago stock&people

Halle (Saale) - Eigentlich will die staatliche Fluggesellschaft Pakistan International Airlines (PIA) noch im Sommer von Karatschi über Leipzig/Halle nach New York fliegen. Doch derzeit darf nicht einmal der deutsche Pia-Chef Bernd Hildenbrand Pakistan verlassen. Wie mehrere Medien berichten, hat der ehemalige Lufthansa-Manager, der seit Anfang 2016 Pia leitet, ein Ausreiseverbot.

Pakistans Innenminister Nisar Ali Khan wirft ihm offenbar Korruption vor. Pia hatte sich im Juli 2016 mit „Sri Lankan“ auf eine Anmietung von drei Airbus A330-300 geeinigt. Hildenbrand wollte damit Premium-Flüge nach London-Heathrow durchführen. Doch die Auslastung blieb hinter den Erwartungen zurück.

„PIA hat die Flugzeuge von Sri Lankan Airlines für 8.000 US-Dollar pro Stunde erworben, andere Airlines zahlen für den gleichen Typ nur 4.000 US-Dollar“, sagte der Minister laut der Online-Ausgabe tribune.com.pk.

Auch Sri Lankan beklagt einen Millionenschaden, weil nicht alle Flugzeuge pünktlich abgenommen wurden. Es ist nicht das erste Mal, dass Hildenbrand zum Verbleib in Pakistan aufgefordert wird. So musste er seinen Flug in den Weihnachtsurlaub nach Deutschland verschieben, weil er die Regierung über den Verkauf eines mehr als 24 Jahre alten Airbus 310 aufklären musste. Dieser soll angeblich an ein „deutsches Museum“ verkauft werden.

Bereits seit dem 5. Dezember steht der Flieger auf dem Flughafen Leipzig/Halle. Der Airport erwägt selbst, den Flieger zu erwerben, um ihn an Filmgesellschaften zu vermieten. Unklar ist, wie teuer der ausrangierte Airbus ist.

In Medien ist von 50.000 US-Dollar die Rede. Die pakistanische Regierung sah den Preis als zu gering an. Die Zukunft von Hildenbrand auf dem PIA-Chef-Sessel dürfte äußerst ungewiss sein. Gleiches gilt wohl für die Leipzig-New-York-Flüge. (mz)

Bernd Hildenbrand
Bernd Hildenbrand
MZ