Aus der Mode gekommen Otto-Katalog wird nach 68 Jahren eingestellt

Hamburg - Models wie Heidi Klum, Claudia Schiffer oder Gisele Bündchen zierten das Titelbild. Doch das ist bald Geschichte. Der Otto-Katalog hat ausgedient: 68 Jahre nach der ersten Ausgabe wird die Produktion eingestellt.
Der Versandhändler will den Hauptkatalog im Dezember mit dem Frühjahr-/Sommer-Sortiment 2019 zum letzten Mal verschicken. Das kündigte das Unternehmen am Montag in Hamburg an.
Nur noch 5 Prozent der Otto-Kunden bestellen per Katalog
„Unsere Kunden haben den Katalog sukzessive selbst abgeschafft, weil sie ihn immer weniger nutzen und schon längst auf unsere digitalen Angebote zugreifen“, teilte Bereichsvorstand Marc Opelt mit.
95 Prozent der Kunden bestellten digital. Hierfür bietet Otto einen Internetauftritt sowie mobile Anwendungen, über die rund drei Millionen Produkte aufgerufen werden könnten.
Der Hauptkatalog als Vertriebskanal spiele schon seit Jahren mit einem einstelligen Anteil am Gesamtumsatz von 2,95 Milliarden Euro eine untergeordnete Rolle für den Hamburger Versandhändler, teilte die Otto GmbH & Co KG mit.
Erste Ausgabe des Otto-Katalogs erschien 1950
Der erste Katalog, erschienen im ersten Jahr nach der Gründung des Versands, war noch handgebunden und hatte gerade mal eine Startauflage von 300 Stück.
Auf 14 Seiten mit eingeklebten Fotos wurden 28 Paar Schuhe präsentiert. Unter dem Motto „Vertrauen gegen Vertrauen“ führt Otto damals nach eigenem Bekunden als erster Versandhändler den Kauf auf Rechnung ein.
Otto-Katalog ist nicht mehr zeitgemäß
Das Unternehmen prosperierte und mit ihm der Katalog, der 1997 erstmals komplett ins Internet gestellt wurde.
Der Hauptkatalog in seiner jetzigen Form sei nicht mehr zeitgemäß, bilanzierte das Unternehmen: „Otto ist ein E-Commerce-Unternehmen und entwickelt sich zu einer online-getriebenen Plattform.“ (dpa/mah)
(Dieser Artikel erschien zuerst beim Kölner Stadtanzeiger.)