Ökonomie Nobelpreisträger: Die Welt ist ein gefährlicher Ort
Wieso sind manche Länder wirtschaftlich erfolgreich und andere nicht? Für seine Forschung dazu bekommt Simon Johnson den Wirtschaftsnobelpreis - und spricht deutliche Warnungen aus.
Washington - Der Wirtschaftsnobelpreisträger Simon Johnson warnt Regierungen westlicher Industriestaaten vor den Konsequenzen falscher Wirtschaftspolitik. „Es gibt keine Garantie für Wohlstand, keine Garantie für Stabilität. Die Welt ist ein schwieriger und gefährlicher Ort und wird es auch immer sein“, sagte Johnson im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Wenn sie es nicht schaffen, dass die meisten Leute in ihrem Land wirtschaftlich gut da stehen, wird das Konsequenzen haben - und die werden schlecht sein.“
Johnson, der am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA forscht und in Washington D.C. lebt, wurde gemeinsam mit den Ökonomen Daron Acemoglu und James A. Robinson vor wenigen Tagen für ihre Forschung zum Wohlstandsgefälle zwischen Nationen ausgezeichnet. Eine wichtige Rolle dabei spielt demnach, wie gesellschaftliche Institutionen gestaltet sind und ob sie der Gesellschaft nützen oder diese ausbeuten.
Trump-Sieg wäre „schrecklich für die Institutionen in den USA“
Regierungen sollten dafür sorgen, dass gute Jobs mit höheren Löhnen entstünden, meint Johnson. „Man muss diese bewahren, sie vorantreiben und dabei niemals aufgeben.“
Auf einen möglichen Sieg von Ex-Präsident Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl in seiner Wahlheimat betrachtet der ursprünglich aus Großbritannien stammende Johnson mit Sorge. „Ich denke, das wäre in vielerlei Hinsicht sehr schlecht für die Welt und schrecklich für die Institutionen in den USA und anderswo“, so der Ökonom. „Wenn Donald Trump gewinnt, gibt es eine Menge zu tun, um die Institutionen vor ihm zu retten.“ Dies könne jedoch auch der Fall sein, wenn Trump verliere, dies jedoch nicht akzeptiere.