Mobile Netze im Test Mobile Netze im Test: Telekom hat das beste Mobilfunknetz Deutschlands

Frankfurt - And the winner is … Deutsche Telekom. Der Bonner Konzern verteidigt beim Mobilfunknetz-Test der Fachzeitschrift „Connect“ die Spitzenposition. Knapp dahinter rangiert Vodafone. Auf den weiteren Plätzen landen O2 und E-Plus. Der jährliche „Connect“-Test ist der wichtigste seiner Art für den deutschen Mobilfunkmarkt. Die Ergebnisse sind von großer Bedeutung für die Unternehmen, da die Qualität des Netzes ein wichtigstes Verkaufsargument im hart umkämpften Mobilfunk-Geschäft ist.
Die Messungen haben ergeben, dass sich die Telekom bei der Sprachtelefonie ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem britischen Rivalen Vodafone auf hohem Niveau liefert. Die Experten testeten die Sprachqualität, die Zeit für den Aufbau der Telefonate und sie zählten wie viele Verbindungsversuche erfolgreich waren.
Bei den Datendiensten ist der Ex-Monopolist das Maß der Dinge. Laut „Connect“ schafft das Telekomnetz Übertragungsgeschwindigkeiten im Schnitt zwischen 8,4 und 30 Megabit pro Sekunde, wobei schnelle Internetverbindungen auch in der Provinz, auf Landstraßen und Autobahnen in der Regel gut funktionieren. Das ist bemerkenswert, ist damit doch der Fernsehempfang in HD-Qualität möglich. Vodafone kann da nicht ganz mithalten. Besonders in kleineren Städten sehen die Fachleute noch „Entwicklungspotenzial“. Gleichwohl Vodafone hat in diesem Jahr wieder mächtig aufgeholt, der deutsche Tochter des britischen Konzerns hatte den Netzausbau in der Vergangenheit schleifen lassen.
Die Messungen bei O2 zeigen, dass die Nummer drei noch mitten im Ausbau des Netzes mit dem neuen LTE-Standard (4G) ist. Bei der Telefonie hapert es häufig. Das hat mit den Besonderheiten der 4G-Technik zu tun. Sie taugt derzeit nämlich nur zum Datenverkehr. Führt der Nutzer ein Telefonat, wird das Gerät automatisch vor Gesprächsbeginn auf einen älteren Funkstandard heruntergeschaltet. Das erhöht die Anfälligkeit für Störungen.
O2 ist zuverlässiger geworden
Die Datenverbindungen von O2 sind hingegen in den letzten zwölf Monaten zuverlässiger und schneller geworden. E-Plus ist der LTE-Nachzügler, auch weil der Anbieter einst ein nur schmales Frequenzspektrum für diese Technik ersteigert hatte. Vor allem in kleineren Städten, auf der Landstraße und der Autobahn ist das Surfen per Smartphone und Tablet nicht unbedingt ein Vergnügen. Bei der Telefonie hat die Stabilität der Gespräche insbesondere in Großstädten sogar nachgelassen - was ebenfalls mit der LTE-Technik zu tun hat. Bei E-Plus und O2 dürfte sich die Lage in den nächsten Monaten aber grundlegend ändern. Die beiden kleineren Netzbetreiber werden verschmolzen, ein forcierter Ausbau der Infrastruktur dürfte die Folge sein.
Die von Connect beauftragten Fachleute waren diesmal mit ihren Test-Smartphones auch mit der Bahn unterwegs. Das Ergebnis ist ernüchternd: Alle vier Netzbetreiber hinken weit hinter der Leistung her, die sie in Städten und auf Autobahnen bieten. Es fehlt schlicht an Sendeanlagen an den Schienensträngen. Das ist der größte Makel des deutschen Mobilfunknetzes und ein Ärgernis, vor allem für Leute, die mit der Bahn geschäftlich unterwegs sind. Dass es auch anders geht, zeigt die Schweiz. Erstaunlich sei, „wie weit die Schweizer Staatsbahn SBB und die Mobilfunkbetreiber“ bei der Versorgung im Zug im Vergleich der deutschsprachigen Länder seien, so „Connect“.
