MDS-Vorstand MDS-Vorstand: "Ein Mann mit Standpunkt"

Köln - Nach fünfjähriger Tätigkeit als publizistischer Vorstand der Mediengruppe M. DuMont Schauberg (MDS) ist Franz Sommerfeld (65) vom Aufsichtsratsvorsitzenden Alfred Neven DuMont in den Ruhestand verabschiedet worden. „Sie haben sich um dieses Haus in hohem Maße verdient gemacht“, sagte Neven DuMont auf einem Empfang für Mitarbeiter und geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Publizistik. Sommerfeld sei als leidenschaftlicher Journalist, publizistischer Geist und als ein „Mann mit Standpunkt“ eine wichtige Stütze im Verlagsmanagement gewesen. Gerade angesichts der Veränderungen durch die digitalen Medien und die damit verbundenen Herausforderungen für die Zeitungsverlage habe sich Sommerfeld „alsbald unentbehrlich gemacht“. Neven DuMont verband seinen Dank mit der Gewissheit, dass „dieses Haus überleben wird“.
Sommerfeld, der 1999 zunächst als Chefredakteur der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Halle) zu MDS gekommen war und ein Jahr danach in gleicher Funktion zum „Kölner Stadt-Anzeiger“ wechselte, hob in seinem Dankeswort die tiefgreifenden Einschnitte nicht nur in der Zeitungslandschaft hervor, die in seine Jahre an der Spitze der Redaktion und danach im Unternehmensvorstand gefallen seien. „Wir sind mitten in einen welthistorischen Umbruch hineingeraten zwischen Ukraine und Digitalisierung“, sagte Sommerfeld. Journalisten seien gefordert und hätten die Chance, „zu erklären, was passiert und vielleicht sogar, warum“. Die MDS-Zeitungen hätten das Potenzial von Journalisten, die das könnten. Sommerfeld betonte die großen Chancen der digitalen Revolution, die er nie als Bedrohung empfunden habe. „Pathetisch formuliert, war es ein Geschenk, eine solche Umwälzung zu erleben und bei einem winzigen Teil mitmischen zu können.“
Persönliche Worte
Alfred Neven DuMont hob in seinen sehr persönlichen Worten auf die Bedeutung des Zusammenhalts in einem Familienunternehmen wie MDS ab und erinnerte an viele, „immer anregende, immer befruchtende“ Gespräche, die er mit Sommerfeld über politische und gesellschaftliche Themen geführt habe. „Journalismus und Zeitung kann man nicht diktieren. Es zählt das beste Argument.“
Sommerfeld seinerseits nannte Neven DuMont „wirklich einen der letzten großen Verleger in Deutschland“ und würdigte auch den Beitrag von Isabella Neven DuMont (Mitglied des Vorstands) und Christian DuMont Schütte (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats) für die Neuausrichtung des Unternehmens. Die „alltägliche Menschlichkeit“ präge dessen Charakter. Dies gelte besonders auch für Hedwig Neven DuMont und ihr unablässiges Engagement im Verein „wir helfen“.
Unter den Gästen des Abschiedsempfangs waren der frühere NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) sowie die ehemaligen Bundesminister Norbert Röttgen (CDU), Klaus Kinkel (FDP) und Volker Hauff (SPD). Gekommen waren auch der Kölner Ex-OB Fritz Schramma (CDU), IHK-Präsident Paul Bauwens-Adenauer, Flughafen-Chef Michael Garvens, Germanwings-Boss Thomas Winkelmann, der frühere WDR-Intendant Fritz Pleitgen sowie die Chefredakteure und Geschäftsführer zahlreicher Zeitungen und Verlagshäuser.