Schweden Markbygden Schweden: Nord/LB finanziert Europas größten Windpark

Halle (Saale)/Hannover - Hoch im Norden Europas, im schwedischen Norrbottens, wird Europas größter Windpark gebaut werden. Das Projekt mit dem Namen „Markbygden“ soll 176 Windräder umfassen, die eine Stromleistung von 750 Megawatt besitzen.
Das entspricht etwa der Leistung eines großen Kohlekraftwerks. Die Landesbank für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, die Nord/LB, wird die 800-Millionen-Euro-Investition an erster Stelle finanzieren.
General Electric und Macquarie leiten Projekt Markbygden
Der amerikanische Windturbinenhersteller General Electric (GE) und der Finanzinvestor Macquarie leiten das Projekt. Sie stellen dafür 300 Millionen Euro zur Verfügung. Die restlichen 500 Millionen werden durch ein Bankenkonsortium finanziert, das die Nord/LB anführt. Allein sie wird 300 Millionen Euro beisteuern, teilte die Landesbank der MZ mit. Es sei das bislang größte Einzelengagement in diesem Bereich. Nord/LB-Manager Heiko Ludwig nennt die Projektfinanzierung „einen Meilenstein“.
Insgesamt zählt die Landesbank zu den größten Geldgebern für erneuerbare Energien in Deutschland. Das gesamte Kreditvolumen beträgt aktuell zwölf Milliarden Euro - 80 Prozent entfallen davon auf Windkraft-Projekte. Bisher lagen diese aber eher in der Größe von 20 bis 40 Megawatt.
Markbygden: Sicheres Geschäft für Nord LB
Abnehmer des Stroms ist den Angaben zufolge, Norsk Hydro, ein großer Aluminiumkonzern. Zwar werden keine Angaben zu den Strompreisen gemacht, doch offenbar liegen diese so niedrig, dass sich die energieintensive Metall-Herstellung lohnt.
Gegen wirtschaftliche Risiken ist die Finanzierung über eine Euler-Hermes-Bürgschaft des deutschen Staates abgesichert. Für die Nord/LB ist es wohl ein sicheres Geschäft.
Das kann sie gut gebrauchen. Die Landesbank muss seit Jahren faule Schiffskredite abschreiben. Zuletzt gab es Gerüchte, dass die Nord/LB-Anteilseigner der Bank frisches Geld zuführen müssen. Mit dem Windprojekt „Markbygden“ können die Banker nun ein Zeichen setzen, dass sie Großprojekte weiter stemmen können. Für Niedersachsen gibt es eine zweite gute Botschaft: Die 179 Windturbinen werden im GE-Werk in Salzbergen hergestellt. (mz)