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Management Management: Bahn-Chef holt Frau in den Vorstand

Von Peter Kirnich 07.06.2013, 18:02
Bahnchef Rüdiger Grube
Bahnchef Rüdiger Grube DPA Lizenz

Berlin/MZ - Schluss mit der Männerwirtschaft. Jetzt auch bei der Deutschen Bahn. Dort könnte demnächst eine Frau in den Vorstand einziehen. Wie die Berliner Zeitung aus Aufsichtsratskreisen erfuhr, will Bahnchef Rüdiger Grube seinen bisher fünfköpfigen, männerdominierten Führungsstab um einen neuen Posten erweitern. Das bisher von Volker Kefer geleitete Mammut-Ressort Technik, Systemverbund, Dienstleistungen und Infrastruktur wird geteilt. Künftig soll sich ein Vorstand allein um das Thema Technik und Beschaffung kümmern. Das werde mit großer Wahrscheinlichkeit eine Frau sein, eine Ingenieurin oder Naturwissenschaftlerin, die bisher in einem anderen Unternehmen im leitenden Management tätig war.

Wie es hieß, habe nicht zuletzt auch der Druck der Politik auf die Unternehmen, mehr Frauen in Führungspositionen einzusetzen, bei der Personalie eine Rolle gespielt. In den großen Dax-30-Konzernen sind von 193 Vorstandsmitgliedern lediglich 15 Frauen, das sind gerade einmal acht Prozent. Zwischen 2005 und 2009 hatte die Bahn mit Margret Suckale schon einmal eine Frau im Vorstand. Sie war für das Personal zuständig. Suckale wechselte anschließend in den BASF-Vorstand und übernimmt in diesen Tagen das Amt der Präsidentin des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie.

Bahnchef Grube persönlich habe sich um die nun zu erwartende Rückkehr einer Frau in den Vorstand gekümmert und zahlreiche Kandidaten geprüft, die für den Posten in Frage kommen könnten. Darunter seien viele Frauen gewesen, von denen einige den Bahnchef angesichts ihres ingenieurtechnischen Wissens und ihrer Führungsstärke beeindruckt hätten. Derzeit würden die Vorschläge des Chefs noch von einem externen Gremium gegengecheckt, doch laufe alles auf die Wahl einer Frau hinaus.

Wie aus dem Aufsichtsrat verlautete, wolle Grube mit dem neuen Ressort vor allem den bisherigen Vorstand Kefer entlasten. Dieser solle sich künftig auf die Infrastruktur mit Projekten wie Stuttgart 21 konzentrieren.  Foto: dpa