Tarifstreit bei der Bahn Arbeitskampf der Lokführer: Ab 8. Januar mit längeren Streiks rechnen
Die GDL bleibt dabei: Für Fahrgäste könnte es im Januar 2024 wieder ungemütlich werden. Doch die Gewerkschaft der Lokführer droht nicht nur, sie hat auch einen Vorschlag für die Arbeitgeber.
Berlin - Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn hält die Lokführergewerkschaft GDL ihre Streikdrohung aufrecht. „Ab dem 8. Januar sollte man mit längeren Arbeitskämpfen rechnen“, sagte der Vorsitzende Claus Weselsky der „Augsburger Allgemeinen“. „Wir werden die Blockadehaltung der Bahn aufbrechen.“ Zugleich zeigte sich Weselsky in einer wichtigen Streitfrage kompromissbereit.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hatte die Tarifverhandlungen vor knapp drei Wochen für gescheitert erklärt. Zuvor hatten die Arbeitgeber unter anderem die Forderung zurückgewiesen, die Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich von 38 auf 35 Stunden zu senken.
Weselsky sagte der „Augsburger Allgemeinen“: „Was die Umsetzung betrifft, sind wir kompromissbereit. Man könnte etwa 2025 starten und die Wochenarbeitszeit schrittweise bis 2028 von 38 auf 35 Stunden verringern.“
GDL-Chef Weselsky: Unbefristete Streiks ausgeschlossen
Bislang hat die GDL in dieser Tarifrunde mit zwei Warnstreiks den Bahnverkehr in großen Teilen lahmgelegt. Die Mitglieder entscheiden nun in einer Urabstimmung über weitere Arbeitskämpfe. Am 19. Dezember 2023 sollen die Stimmen ausgezählt sein, wie Weselsky sagte. Streiks bis einschließlich 7. Januar hatte die Gewerkschaft ausgeschlossen.
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„Im Januar wird es nach einer erfolgreichen Urabstimmung längere Streiks geben“, bekräftigte der GDL-Chef. „Es bleibt nicht bei weiteren 24-Stunden-Streiks.“ Zur Frage nach unbefristeten Streiks sagte Weselsky: „Wir sind so verantwortungsbewusst, dass wir nicht auf ewige Zeiten streiken werden.“
Den Personalvorstand der Deutschen Bahn, Martin Seiler, nannte Weselsky einen „Schauspieler“. „Mit so einem Schauspieler zu verhandeln, ist schwierig.“