Lockdown kostet Jobs Lockdown kostet Jobs: Welche Firmen in Sachsen-Anhalt viele Mitarbeiter entlassen
Halle (Saale) - Der zweite Corona-Lockdown erhöht nicht mehr nur die Zahl der Kurzarbeiter, sondern lässt auch die Arbeitslosigkeit steigen. Die Zahl der Erwerbslosen in Sachsen-Anhalt erhöhte sich im Februar um 800 auf 92.000, teilte die Landesarbeitsagentur am Dienstag mit. Das entspreche nicht dem typischen Saisonmuster. Normalerweise sinke die Arbeitslosigkeit zu diesem Zeitpunkt schon leicht, im Vorjahr um 1.500 Arbeitslose.
„Der aktuelle Lockdown hinterlässt zwar Spuren, deutlich sichtbar beispielsweise in den Branchen Logistik und Verkehr. Die Negativauswirkungen sind aber nach wie vor weniger stark ausgeprägt als beim ersten Lockdown“, sagt Markus Behrens, Geschäftsführer der Landesarbeitsagentur. Die meisten Arbeitslosmeldungen im Februar kamen aus der Zeitarbeit mit mehr als 700 Personen gefolgt vom Handel und der Industrie mit je 700. Der „Corona-Effekt“, also die Zahl der Arbeitslosen, die aufgrund der Pandemie-Folgen zwischen März 2020 und Februar 2021 ihre Arbeit verloren haben und seither nicht vermittelt werden konnten, liegt laut Behrens bei 15.000 Arbeitnehmern.
Vor allem Gastwirte und Dienstleister schicken Mitarbeiter in Kurzarbeit
Vor allem aufgrund des Bezugs des Kurzarbeitergeldes halten weiter viele Firmen an ihren Beschäftigten fest. Bei den Arbeitsagenturen wurden im Februar nach eigenen Angaben 1.200 Anzeigen für 10.800 Beschäftigte registriert. Im Januar waren es noch 3.200 Anzeigen für 26.300 Beschäftigte. Vor allem Firmen aus der Gastwirtschaft, dem Handel und dem Dienstleistungsbereich, die zwangsweise schließen müssen, schicken ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit. Die Arbeitsagenturen zahlen den Beschäftigten dann rund zwei Drittel ihres letzten Nettolohns.
Insgesamt meldeten sich in Sachsen-Anhalt im vergangenen Monat 4.900 Beschäftigte arbeitslos. Dem gegenüber fanden aber auch 4.200 Frauen und Männer einen neuen Job. Auch insgesamt ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland im Februar saisonuntypisch gestiegen. Laut Bundesagentur für Arbeit waren 2,9 Millionen Menschen ohne Job, 4.000 mehr als im Januar und 509.000 mehr als vor einem Jahr. (mz)
