Insolvenz Dieser Bäcker schließt alle Filialen: 900 verlieren Jobs - Auch 150 Mitarbeiter der Tochterfirma nun betroffen
Eine große deutsche Bäckereikette gibt ihre vollständige Schließung bekannt. Die Entscheidung betrifft 900 Mitarbeiter in vier Bundesländern. Nun gibt es Übernahmeüberlegungen eines Konkurrenten.
Neubrandenburg. - Die Bäckereikette "Lila Bäcker" gibt es seit dem 1. Februar nicht mehr. Die insolvente Firma musste die noch verbliebenen 160 Filialen in den Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin und Schleswig-Holstein schließen.
Zudem verloren auch alle Mitarbeiter in der Produktion in Pasewalk ihre Jobs, so das Unternehmen.
"Lila Bäcker": Rund 900 Mitarbeiter verlieren ihren Job
Rund 900 Mitarbeiter mussten daher zum 1. Februar entlassen werden. Beschäftigte seien von Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff informiert worden. Zuvor hatte der Radiosender Ostseewelle berichtet. Hintergrund der Entscheidung ist, dass auch das letzte Angebot des einzig verbliebenen Interessenten von den Banken auch aus formellen Gründen habe abgelehnt werden müssen.
„Die Finanzierer sind deshalb nicht weiter bereit, Verluste aus dem laufenden Geschäftsbetrieb zu tragen. Ohne eine solche Zusage der Banken können und dürfen wir den Betrieb aber nicht fortführen“, sagte der Insolvenzverwalter.
Allerdings: Der Großbäcker Tobias Exner will mehrere Geschäfte übernehmen. Insgesamt ginge es nach Medienberichten um bis zu zehn Filialen im Beelitzer und Potsdamer Raum. Ein Zeitpunkt der möglichen Übernahme wurde nicht genannt.
Lila Bäcker bereits 2019 und 2023 insolvent
Die Bäckereikette hat schon lange mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Lila Bäcker hatte bereits Anfang 2019 mit rund 2.500 Mitarbeitern und 400 Läden Insolvenz angemeldet und war dank einer Landesbürgschaft aus Schwerin im September 2019 mit 270 Filialen und 2.100 Mitarbeitern neu gestartet.
Im Oktober 2023 hatte die Backkette schließlich ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Im Dezember war der letzte Investor für eine Übernahme des gesamten Unternehmens abgesprungen. Zum 1. Januar wurde das Insolvenzverfahren eröffnet. Etwa ein Drittel der etwa 230 Filialen sollte demnach geschlossen werden. Bleiben sollten nur die rund 160 gut besuchten Filialen und Cafés an interessanten Standorten.
Nun ist auch für sie Schluss. Für die Mäkelbörger Kuchenmanufaktur wurden weiter Investoren gesucht. Anfang März dann der Schock: Auch hier wurde kein Investor gefunden. Das Ende des Betriebes wurde auf Ende März terminiert. Rund 150 Mitarbeiter verlieren ihre Jobs.