Landgericht Stuttgart Landgericht Stuttgart: 630.000 Euro Strafe für Ex-Porsche-Manager

Stuttgart/rtr - Das Landgericht Stuttgart hat den ehemaligen Porsche-Finanzchef Holger Härter wegen Kreditbetrugs zu einer Geldstrafe verurteilt. Härter habe bei Kreditverhandlungen mit der französischen Bank BNP Paribas 2009 unvollständige und unrichtige Angaben gemacht, erklärte Richter Roderich Martis am Dienstag in Stuttgart. Härter wurde zu 180 Tagessätzen je 3500 Euro verurteilt. Das Gericht blieb damit hinter dem von den Strafverfolgern geforderten Strafmaß zurück. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Haftstrafe von mindestens einem Jahr gefordert, die bei einer Bewährungsauflage von einer Million Euro zu einer dreijährigen Bewährungsstrafe hätte ausgesetzt werden können. (Az: 11 KLs 159 Js 77250/11). Kreditbetrug kann mit Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren geahndet werden.
Die Verteidigung hatte in dem seit September vor der Wirtschaftsstrafkammer laufenden Prozess auf Freispruch plädiert. Dem 2009 gefeuerten ehemaligen Finanzvorstand Härter und einem Mitarbeiter wurde vorgeworfen, bei den Verhandlungen über einen 500-Millionen-Euro-Kredit der BNP den Finanzbedarf und Risiken des Autokonzerns zu gering angegeben zu haben. Dabei ging es um die Frage, ob der Wert von Kauf- und Verkaufoptionen auf Stammaktien von Volkswagen korrekt angegeben worden war.
(Reporterin: Ilona Wissenbach; redigiert von Olaf Brenner)