Jobabbau trotz Erfolg Jobabbau trotz Erfolg: Wie Radeberger mit dem Freiberger Brauhaus umgeht

Halle (Saale) - Im Freiberger Brauhaus schäumt es - und dabei geht es diesmal nicht um Bier. Ende vergangener Woche trat Geschäftsführer Michael Eßlinger vor die Mitarbeiter und verkündete, dass Stellen im Vertrieb und in der Verwaltung wegfallen.
Diese sollen beim Mutterkonzern, der Radeberger-Gruppe mit Sitz in Frankfurt (Main), zentralisiert werden. Wie viele Mitarbeiter betroffen sind, ließ der langjährige Chef offen. Die Gewerkschaft NGG befürchtet nun den Wegfall von 30 bis 40 Stellen. Das wäre ein herber Einschnitt in dem Unternehmen mit 145 Mitarbeitern. Die Radeberger-Gruppe spricht auf MZ-Anfrage von fünf Stellen in der Verwaltung und zwölf im Vertrieb. Den Vertrieb sollen Radeberger-Mitarbeiter künftig zentral übernehmen. „Geschäftsführung, Marketing, und IT bleiben selbstverständlich in Freiberg“, so eine Firmensprecherin.
An der wirtschaftlichen Situation liegt der Jobabbau nicht. Das Freiberger Brauhaus hat sich im vergangenen Jahr nach Unternehmensangaben besser als der deutsche Markt entwickelt und konnte „seine starke Position im sächsischen Biermarkt nicht nur verteidigen, sondern sogar ausbauen.“ Als Grund führt die Radeberger-Gruppe Veränderungen an, „die wir im gesamten deutschen Biermarkt wahrnehmen“.
Gemeint ist damit ein sinkender Bierkonsum. Darunter leidet auch der Bier-Konzern, dessen Absatz 2016 leicht gesunken ist. Warum die erfolgreiche Freiberger Vertriebsmannschaft für eine offenbar nicht ganz so erfolgreiche von Radeberger aufgelöst wird, bleibt offen - beziehungsweise Betriebsgeheimnis. (mz)