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Immobilien Immobilien: Swiss Life kauft Corpus Sireo

Von Michael Greuel 13.08.2014, 15:01
Eine Visualisierung des Neubauprojekts von Corpus Sireo am Rheinufer in Bayenthal.
Eine Visualisierung des Neubauprojekts von Corpus Sireo am Rheinufer in Bayenthal. Corpus Sireo Lizenz

Köln - Die Sparkassen Köln-Bonn, Düsseldorf und Frankfurt haben den Immobiliendienstleister Corpus Sireo für 210 Millionen Euro an den Schweizer Versicherungskonzern Swiss Life verkauft. Die Sparkasse Köln-Bonn erhält für ihren Anteil von 50 Prozent rund 105 Millionen Euro. Nach Düsseldorf und Frankfurt fließen jeweils 52,5 Millionen Euro. Die 550 Mitarbeiter an elf Standorten sollen übernommen werden, kündigte der Versicherungskonzern an.

Führender Immobilienverwalter

Swiss Life will sich mit der Übernahme ein weiteres Standbein schaffen. „Wir werden damit zu einem führenden Immobilienverwalter in Deutschland“, sagte Swiss-Life-Chef Patrick Frost. In der Schweiz und in Frankreich ist der Konzern bereits als Immobilienverwalter aktiv. Unter der Ägide von Swiss Life soll Corpus Sireo wieder verstärkt als Co-Investor in Immobilienprojekte einsteigen.

Corpus Sireo wurde 1995 als Gemeinschaftsunternehmen der Martin Zimmer Gruppe und der Stadtsparkasse Köln gegründet und verwaltet für Kunden wie die Deutsche Bank, den Investor Cerberus oder die Telekom Immobilien im Wert von 16 Milliarden Euro. Der jährliche Umsatz liegt bei rund 160 Millionen Euro, der operative Gewinn (Ebitda) betrug im vergangenen Jahr 41 Millionen Euro.

Bereits Anfang des Jahres hatten die Sparkassen angekündigt, den Markt für einen möglichen Verkauf zu sondieren. „Corpus Sireo hat sich von einem lokalen Unternehmen hin zu einem internationalen Konzern entwickelt. Die Sparkassen verfolgen jedoch eher eine regionale Geschäftsphilosophie“, begründet Norbert Minwegen, Sprecher der Sparkasse Köln-Bonn, den Schritt auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Auch die Wettbewerbsbehörde der Europäischen Kommission beäugte das Wachstum der Firma kritisch, sollten sich die Sparkassen ihrer Maßgabe nach doch auf ihren Kernbereich, die Kreditgeschäfte in der Region, beschränken. Corpus Sireo hatte sich in den vergangenen Jahren vom Immobilienmakler der Sparkassen hin zum Immobilienverwalter, -vermarkter und -projektmanager gewandelt. „Im Maklergeschäft werden wir auch weiterhin mit den Sparkassen kooperieren. Daran ändert der Wechsel des Eigentümers nichts“, sagte Corpus-Sireo-Sprecherin Yvonne Hoberg dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Konkret bedeutet das: Kunden der Sparkasse, die ihr Haus verkaufen wollen, sollen auch weiterhin von Corpus Sireo betreut und beraten werden.

Erst im Juni dieses Jahres hatte der Immobiliendienstleister seine restlichen unternehmenseigenen Wohnbestände an eine Tochter der Deutschen Bank, die Deutsche Asset & Wealth Management, veräußert. Über den Verkaufspreis war Stillschweigen vereinbart worden. Im Vorfeld war von rund 300 Millionen Euro die Rede gewesen. Corpus Sireo hatte bereits 2008 begonnen, den Immobilienbestand zu verkaufen. (mit rtr)