Günther Jauch auf Wein-Etikett: Günther Jauch Aldi: So führt Aldi mit Wein seine Kunden in die Irre

Halle (Saale) - Ist es tatsächlich ein Schnäppchen? Der Discounter Aldi hat Weine von Günther Jauch in sein Sortiment aufgenommen. Für (nur) 5,99 Euro gibt es den „exklusiven Genuss“ des TV-Moderators als Rot- und Weißwein. 

„Lassen Sie sich mal nicht täuschen“, warnt einer von Halles bekanntesten Weinkennern, Hans-Jürgen Pietsch, Gründer und Chef der „Villa del Vino“.

Auf dem Etikett steht zwar Jauch drauf, aber genau das solle einem zu denken geben, so der Wein-Experte. Denn: Weine sprechen eigentlich für sich - nicht das Etikett. Richtig ist: Günther Jauch hat vor acht Jahren das Weingut Othegraven an der Saar gekauft. Und mit diesem bringen viele Kunden nun fälschlicherweise den Aldi-Wein in Verbindung.

Auf diesem Qualitätsweingut ist der Discounter-Saft jedoch nicht entstanden, bestätigt die Aldi-Pressestelle. „Der Wein stammt nicht vom Weingut von Othegraven/Günter Jauch, weil die Mengen, die für einen solchen Wein mit breiter Distribution wie bei Aldi benötigt werden, auf einem flächenmäßig eingeschränkten Weingut nicht herstellbar sind“, erklärt Matthias Kräling von der Aldi-Unternehmenskommunikation.

Und auch Weinkenner Pietsch stellt klar: „Hier wird lediglich mit dem Namen Jauch geworben.“

„Deutscher Wein“, wie auf dem Etikett der Flaschenrückseite steht, ist die unterste Stufe im Weinrecht, früher galt dieser als Tafelwein. Kräling erläutert: „Die Bezeichnung Deutscher Wein lässt eine Cuvetierung über die Grenzen der deutschen Anbaugebiete zu.

Damit ist eine gleichmäßige, verlässliche Qualität über einen längeren Zeitraum gewährleistet.“ Im Klartext: Es handelt sich um einen Cuvée. Bei dieser Sorte ist es erlaubt, mehrere Sorten Wein miteinander zu mischen.

Aber wie schmeckt er denn nun, der Discounter-Jauch? Fruchtig und leicht - passend zum Sommer. Nur, geschmacklich ähnliche Weine sind eben auch schon für drei oder vier Euro zu haben. (mz/jqi)