Geldanlage-Tipp Geldanlage-Tipp: Weniger Risiko dank Aktienfonds

Halle (Saale)/DMN/DPA - Wer eine Aktie kauft, wird zum Mitinhaber eines Unternehmens und haftet mit seinem eingesetzten Kapital. Das ist für Anleger natürlich ein Risiko - entwickelt sich die Aktie schlecht, kann man Geld verlieren.
Aktienfonds sollen dieses Verlustrisiko minimieren: In dem Depot befinden sich Wertpapiere von verschiedenen Firmen. „Dahinter steckt die Hoffnung, Verluste bei den Aktien eines Unternehmens durch Gewinne eines anderen ausgleichen zu können“, erklären Experten der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW).
Tausende solcher Fertigprodukte gibt es auf dem Markt, angeboten werden sie von Kreditinstituten oder direkt an der Börse. „Die Fülle der erwerbbaren Aktienfonds macht es möglich, dass Anleger genau dort investieren können, wo sie das größte Potenzial vermuten“, beschreiben Anlageexperten der Volksbanken-Raiffeisenbanken die Vorteile. Schon mit ein paar Euro im Monat kann man starten. Fondsmanager stellen den Kapitalgebern eine möglichst gewinnbringende Auswahl zusammen - allerdings erwischt man mit Pech einen schlechten Manager.
Miteigentümer von Coca-Cola werden
„Wer das passende Paket für sich finden möchte, sollte sich vorher über seine persönlichen Bedürfnisse und Erwartungen im Klaren sein“, rät die Verbraucherzentrale NRW. Welcher Fonds infrage komme, hänge in erster Linie von der Risikobereitschaft des einzelnen Anlegers ab. Verbraucherschützer empfehlen, die Investition breit zu streuen.
Das ist kein Problem, denn Aktienfonds sind nach Ländern, Regionen und Branchen aufgeteilt, aus denen die Papiere stammen. Wollen Privatanleger besonders breit gefächerte Fonds finden, raten Experten, in Aktienfonds Welt zu investieren. „Kleinanleger können so zu Miteigentümern an weltbekannten Firmen werden“, beschreibt „Finanztest“ diese Variante. Eine Beteiligung an börsennotierten internationalen Unternehmen wie Coca-Cola, Microsoft oder BASF gilt als gute Grundlage fürs Depot.
Beachten sollte man aber die Währung der Aktien, in die der Fond investiert: Um Wechselkursverluste zu vermeiden, kann man auch auf Fonds setzen, deren Aktien in Euro notieren.
ETF sind simpel und kostengünstig
Außerdem raten Verbraucherschützer gerne zu den so genannten Indexfonds oder ETF (Exchange Trade Funds). Diese werden an der Börsen gehandelt und bilden einen Index ab, etwa den DAX. Deshalb können Anleger leicht nachvollziehen, wie sich ihr Fonds entwickelt. „ETFs sind transparent, bieten gute Renditechancen, und vor allem sind sie deutlich kostengünstiger als herkömmliche Aktienfonds“, sagt Nils Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Zum Beispiel entfallen Gebühren für Manager-Provisionen oder Verwaltung, weil ETF nicht aktiv gemanagt werden.
Was im Fonds-Portfolio liegt, hängt von der Methode ab, mit der ein ETF den Index nachbildet. „Manche Fonds kaufen die Originaltitel aus dem Index, andere bilden diesen künstlich nach“, erklären Anlageexperten von Finanztest. Sie empfehlen Indexfonds als Grundstein für das Depot.
Branchenfonds bessernur beigemischt
Eine Investition in Branchen-Fonds ist nur für Insider und Experten ratsam. Denn je mehr das Thema eingeschränkt wird, desto stärker steigt das Risiko. Wer sich wenig auskennt, sollte Branchenfonds nur als Beimischung im Depot nutzen.
Wenn man sich für Aktienfonds interessiert, sollte man zudem im Hinterkopf haben, dass die Erträge steuerpflichtiges Einkommen sind. (gs/mit Material von dpa)
Die Zeitschrift „Finanztest“ hat in einem Spezial die 200 besten Fonds ermittelt. Wir stellen zehn davon vor.
In einem Spezial hat die Zeitschrift „Finanztest“ die 200 besten Fonds ermittelt. Wir stellen im Folgenden zehn der besten Aktienfonds vor - aufsteigend sortiert nach dem Verlustrisiko. Finanztest wählte Fonds aus, die mind. fünf Jahre am Markt sind und ein Volumen von mind. 10 Millionen Euro besitzen. Als Maßstab und Referenzfonds gilt der MSCI World, ein Aktienindex, der die Entwicklung weltweiter Aktien widerspiegelt. Wertpapiere aus Entwicklungsländern und kleinen Unternehmen bleiben hierbei unberücksichtigt.
Dieser aktiv gemanagte Fonds investiert weltweit ohne regionale Einschränkung, Schwerpunkt liegt auf Europa. Größte Titel sind RTL, Newmont Mining und Royal Dutch. Im Portfolio sind außerdem Immobilienfonds- und Aktien beigemischt. BL Equities Dividend A sucht nach Unternehmen mit hoher aktueller oder erwarteter Dividendenrendite. Diese beschreibt das Verhältnis von der Gewinnausschüttung an die Aktionäre (= Dividende) zum Aktienkurs. Sie ist eine klassische Kennzahl zur Bewertung einer Aktie.
Seine Verwalter haben einen großen Spielraum: Dieser aktiv gemanagte Fonds investiert weltweit in unterbewertete Papiere (also zu stark im Kurs gedrückte Aktien) sowie in Gold, Anleihen, und Renten - deswegen handelt es sich um einen Mischfonds. Die Größe der Unternehmen ist nicht entscheidend. Auffällig bei diesem Fonds ist der hohe Anteil japanischer Aktien.
Auch dieser aktiv gemanagte Fonds sucht sein Heil in „unterbewerteten erstklassigen Unternehmen“, also Aktien, deren Marktwert im Vergleich zum wahren Wert der Firmen günstig erscheint. Vontobel-Manager setzen vor allem auf Substanzwerte - weltbekannte Hersteller mit guter Marktstellung wie Coca-Cola, die Tabakkonzerne BAT und Philip Morris oder Lebensmittelproduzent Unilever.
Bisher ist dieser Fonds weltweit einzigartig: Ökologische und soziale Aspekte stehen bei der Auswahl der Wertpapiere im Vordergrund, größte Position ist derzeit der US-Konzern Danaher. Gegründet wurde das Generation Investment Management unter anderem von Ex-US-Vizepräsident und Friedensnobelpreisträger Al Gore. „Das Management geht davon aus, dass Nachhaltigkeitsfaktoren langfristig den Aktienkurs eines Unternehmens bestimmen“, schreibt Finanztest.
Stabile Großkonzerne wie Linde, Nestlé und Walt Disney sind im Portfolio vertreten: Die Meridian-Manager setzen auf Substanzwerte und Wachstumswerte, also Unternehmen, die über einen langen Zeitraum ein stetiges, möglichst konjunkturunabhängiges und besonders hohes Umsatz– und Gewinn-Wachstum aufweisen. Schwerpunkt des Investments liegt auf den USA (Anteil von 46 Prozent).
Glamour-Stocks? Nein danke - hochspekulative Aktien sind bei den Managern nicht gefragt. Der Schroder-Fonds investiert breit gestreut in hochwertige Firmen, hauptsächlich in Amerika (Anteil von 50 Prozent) - über die größten Titel existieren allerdings keine Angaben. Beim Investment wird auf niedrige Hebel und eine stabile Rentabilität Wert gelegt.
Viele der ausgewählten Unternehmen im Crédit-Suisse-Fonds sind Marktführer in ihrem Segment - und somit wachstumsstark und innovativ. Festes Oberthema bei der Auswahl ist „Sicherheit“ - die kleinen und mittleren Firmen sind in Branchen wie Umwelt, IT, Gesundheit und Verkehr vertreten. Zu den größten Positionen gehören die britische Produkttestfirma Intertek Group und der US-Laborausstatter Thermo Fisher Scientific.
Swisscanto-Manager legen Wert auf „überwiegend große und wichtige Unternehmen“ - ein Blick auf die größten Titel bestätigt das: Apple, Exxon und Microsoft sind vertreten. Die Anlagen des aktiv gemanagten Fonds werden über diverse Sektoren und Länder breit gestreut, am meisten Beteiligungen gibt es aber in den USA (67 Prozent).
Weltweit investiert der aktiv gemanagte UniGlobal-Fonds in Aktien von großen Unternehmen mit hoher Wachstumsdynamik. Der Anlageschwerpunkt liegt auf marktbreiten, hochkapitalisierten Titeln - darunter Papiere von Google, Samsung und Apple. Nebenwerte und Schwellenländer werden ebenfalls beigemischt. Nebenwerte sind kleinere Unternehmen, die nicht im Hauptindex eines Landes bzw. einer Region enthalten sind, in Deutschland etwa MDAX- und SDAX-Unternehmen.
Die Pictet-Manager investieren hauptsächlich in Unternehmen aus dem Bereich Sicherheit, die zur „Gewährleistung von Integrität, Gesundheit und Freiheit von Einzelpersonen, Gesellschaften und Regierungen beitragen“. Dazu zählen etwa Gemalto, Intertek oder SGS Norm. Das erklärte Anlageziel des aktiv gemanagten Fonds ist Kapitalwachstum.
