Finanzen Finanzen: Deutsche Bank mit Zuwachs im Raum Halle

Halle/MZ - Das deutsche Bankgeschäft ist derzeit alles andere als einfach: Die Kunden stöhnen über niedrige Zinsen für ihr Guthaben, und wegen unsicherer Konjunkturaussichten halten sich die Unternehmen mit der Kreditnachfrage zurück. Nicht Wachstum, sondern Verteidigung des Bestehenden steht daher auf der Agenda. Das ist der Deutschen Bank in der Marktregion Halle 2012 gelungen. „Unser Geschäftsvolumen ist leicht gestiegen“, sagt Frank Binz, Mitglied der Geschäftsführung. Dabei habe das Anlagevolumen (Einlagen und Depotvolumen) bei 1,7 Milliarden Euro und das Kreditgeschäft bei 800 Millionen Euro gelegen. Nach Worten von Binz ist für die Privatkunden Inflationsschutz Thema Nummer eins gewesen. „Wegen dauerhaft niedriger Zinsen fürchten viele einen schleichenden Verlust ihres Vermögens“, erklärt Binz. Der Beratungsbedarf habe deutlich zugenommen. Die Deutsche Bank betreut im südlichen Sachsen-Anhalt rund 142 000 Privat- und Geschäftskunden. Deutliche Zuwächse gab es laut Binz wie im Vorjahr in der Baufinanzierung. Hier sei das Volumen um sechs Prozent auf 674 Millionen Euro gestiegen. „Das eigene Haus oder Wohnung wird als sichere Anlage betrachtet“, sagt der Banker.
Auch das Geschäft mit größeren Firmenkunden in Sachsen-Anhalt - dies wird bis jetzt getrennt vom Privat- und Geschäftskundenbereich geführt - verzeichnete Zuwächse. „Wir konnten unsere führende Position behaupten“, sagt Marc Melzer, Leiter Firmenkunden in Sachsen-Anhalt. Zahlen veröffentlicht die Bank hier nicht. Die Bank hat laut Melzer in der Region 1 700 neue Geschäftskunden gewonnen, die Gesamtzahl liegt bei 29 300. Melzer spricht von guten Kreditbedingungen: „Die Zinskosten für eine dreijährige Finanzierung haben sich im Vergleich zum Sommer 2007 halbiert.“ Man könne aber davon ausgehen, dass die Zeit des billigen Geldes nicht ewig währt. Bisher hält die Europäische Zentralbank, die den Leitzins vorgibt, das Niveau niedrig. Melzer rechnet damit, dass die Kreditnachfrage 2013 zunimmt, da etwa Industriefirmen im Land ihre Exporte weiter ausbauen.
