EU-Agrar-Subventionen EU-Agrar-Subventionen: Bauern bekommen rund 280 Euro je Hektar und Jahr

München/MZ/sth/dpa - Die 16 Bundesländer haben sich nach hartem Tauziehen auf die künftige Verteilung der EU-Milliardenzuschüsse für die Landwirtschaft geeinigt. Mehr Geld soll es künftig vor allem für kleinere und mittlere Bauern geben. Federn lassen müssen im Laufe der kommenden Jahre vor allem die größeren Betriebe in Ostdeutschland. Dennoch stimmten auch die fünf ostdeutschen Länder bei der Sonderkonferenz in München dem Kompromiss zu, so dass es am Ende ein einstimmiges Votum gab.
„Wir haben es geschafft, und wir sind geschafft“, sagte der bayerische Agrarminister Helmut Brunner (CSU), in diesem Jahr der Vorsitzende der Konferenz. „Jetzt hilft der Osten mal dem Westen“, sagte Till Backhaus, der Ressortchef aus Mecklenburg-Vorpommern und Sprecher der SPD-Länder. Insgesamt ging es um die Verteilung von 6,2 Milliarden Euro.
„Die Einbußen für die Landwirte in Sachsen-Anhalt halten sich in Grenzen. In der Summe bin ich zufrieden“, sagte Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Hermann Onko Aeikens (CDU) am Montagabend der MZ. Konkret heißt dies: Erhielten die hiesigen Bauern bisher Direktzahlungen von im Schnitt 315 Euro je Hektar im Jahr, werden es künftig nach Einschätzung von Aeikens etwa 280 bis 290 Euro sein. Eine Kappung der Hilfen ab einer bestimmten Hektarzahl gibt es nicht. Dies dürfte die großen Betriebe mit über 1.000 Hektar freuen.
Freuen werden sich aber auch die Landwirte mit kleinen Höfen. Für die ersten 30 Hektar erhalten alle Betriebe einen Zuschlag von 50 Euro, weitere 16 Euro für die nächsten 16 Hektar. Dies macht sich vor allem in der Bilanz kleinerer Landwirtschaftsbetriebe bemerkbar. Da es für die ersten Hektare mehr Geld gibt, der Topf mit den Mitteln aber nicht größer wird, gibt es folglich für die weiteren Hektare weniger Geld.
Die erste Säule sind die Direktzahlungen an die Bauern - die Zuschüsse aus Brüssel machen für viele bis zu 40 Prozent des Gesamteinkommens aus. Die zweite Säule sind Förderprogramme für die ländliche Entwicklung, Öko-Landbau, Dorferneuerung und dergleichen mehr. Die ostdeutschen Länder sowie CDU und CSU hatten ursprünglich abgelehnt, stimmten dann aber doch zu, 4,5 Prozent der Direktzahlungen in die zweite Säule umzuleiten. Das sind etwa 220 Millionen Euro im Jahr.
Bei der Förderung des ländlichen Raumes erhält Sachsen-Anhalt so sogar mehr Mittel als eigentlich erwartet. „Wir hatten vorsichtig mit insgesamt 600 Millionen kalkuliert und erhalten nun 900 Millionen Euro“, so Aeikens. „Damit können wir die ländlichen Regionen und den Hochwasserschutz stärken.“ Die Mittel würden den Landwirte zugute kommen.