Deutsche Umwelthilfe warnt Deutsche Umwelthilfe warnt : Der Kaffee zum Mitnehmen wird zum Problem
Berlin - Mit einem Pilotprojekt in Berlin will die Deutsche Umwelthilfe die stetig wachsende Flut der Einweg-Kaffeebecher stoppen. Denn der Coffee to go gehört inzwischen zum Lifestyle vieler gehetzter Großstädter. Der Deutsche Kaffeeverband sieht die „zunehmende Mobilität der Gesellschaft“ als wichtigsten Grund für die gestiegene Nachfrage nach Kaffee zum Mitnehmen.
Der Verband schätzt, dass bereits rund 15 Prozent des Kaffees, der in Deutschland getrunken wird, „to go“ konsumiert wird. Davon entfielen 68 Prozent auf Bäckereien, Tankstellen, Coffee Shops, Getränkeautomaten und den Bereich Fast Food. Allerdings geht der Verband davon aus, dass maximal ein Drittel dieser 68 Prozent tatsächlich unterwegs konsumiert wird.
Das bedeutet, dieser Kaffee müsste gar nicht im Einweg-Becher ausgeschenkt werden, sondern könnte auch aus einer normalen Tasse getrunken werden.
Kaffeebecher belasten die Umwelt
Aufeinandergestellt würden die jährlich in Deutschland verbrauchten Einwegbecher mehr als siebenmal die Erde umrunden, rechnete der Umweltschutz-Verein am Mittwoch vor. Für die Herstellung der Becher und Deckel würden jährlich 43 000 Bäume abgeholzt und 11 000 Tonnen Kunststoff verwendet.
Die Hauptstadt haben sich die Umweltschützer für ihr Projekt ausgesucht, „weil hier oft Trends entstehen“ und weil alleine in Berlin pro Tag fast eine halbe Million Coffee-to-go-Becher anfielen. Die Kampagne der DUH ist auf jeden Fall so gestaltet, dass sich auch Hipster und solche, die sich dafür halten, angesprochen fühlen sollen.
Zwar sieht man heutzutage auch Hollywood-Stars und andere Prominente mit dem Becher in der Hand. Doch auch das könnte sich bald ändern. Denn in der Trendsetter-Stadt New York sind Einweg-Becher aus Polystyrol seit Juli verboten.
Vermüllung und Verschwendung bekämpfen
Der beste Weg, um die Vermüllung deutscher Städte und die Verschwendung der Ressourcen zu stoppen, ist aus Sicht der Umwelthilfe die Verwendung von Mehrweg-Bechern. Die Aktivisten hoffen auf eine ähnliche Entwicklung wie bei der Einweg-Plastiktüte, die inzwischen von vielen Kunden des Lebensmittel-Einzelhandels gemieden und durch Mehrweg-Taschen ersetzt wird. (dpa)