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Camping in Deutschland Camping in Deutschland: Übernachten in Wohnmobilen und Zelten immer beliebter

Von Christine Schultze 20.05.2017, 06:00
EU-weit zählen die deutschen Campingplätze zu den günstigsten und präsentieren sich teilweise bestens auf die Bedürfnisse der Besucher vorbereitet.
EU-weit zählen die deutschen Campingplätze zu den günstigsten und präsentieren sich teilweise bestens auf die Bedürfnisse der Besucher vorbereitet. Symbolbild/Pixabay

München/Berlin/dpa - Beim Camping in der Natur die Seele baumeln lassen - noch nie war diese Urlaubsform in Deutschland so gefragt wie heute. Vor allem mit Beginn der warmen Jahreszeit zieht es die Menschen für ein paar Tage auf einen der rund 3.000 Campingplätze in Deutschland, Tendenz steigend.

Aber auch von kühlem Regenwetter lassen sich Camper heute kaum noch abschrecken, schließlich besitzen immer mehr ein komfortables Wohnmobil oder residieren im Luxus-Wohnwagen - und sind damit für alle Wetterkapriolen gerüstet.

Auch deshalb ist die Branche nach mehreren Rekordjahren in Folge auch für 2017 optimistisch, wie der Präsident des Bundesverbandes der Campingwirtschaft in Deutschland, Gunter Riechey, sagt.

Camping in Deutschland: Hochburgen sind Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen

Die zahlungskräftige Kundschaft mit Caravans und Reisemobilen macht mittlerweile rund 80 Prozent der touristischen Gäste aus - und das, obwohl diese Urlaubsform inklusive Anschaffungskosten und Platzmiete nicht gerade als günstig gilt.

In Zeiten von Smartphones und Tablets gibt es auch fürs Campen nützliche Apps.

Campingplatz finden: Hierfür bietet etwa der ADAC eine entsprechende App an oder Womo-Stellplätze.eu.

Unterwegs: Experten empfehlen Apps fürs Wetter und zu Vorschriften des Reiselands. „Via Michelin“ bietet etwa einen guten Mautrechner.

Zelt Aufschlagen: Apps helfen etwa wie eine Wasserwaage das Fahrzeug auszurichten.

30,4 Millionen Übernachtungen und neun Millionen Gästeankünfte registrierte der Bundesverband im vergangenen Jahr- je rund vier Prozent mehr als 2015. Beliebtestes Ziel der Camper blieb Bayern mit 5,2 Millionen Übernachtungen auf Campingplätzen, dicht gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit knapp fünf Millionen Übernachtungen und Niedersachsen mit 4,4 Millionen.

Getragen wird der Boom vor allem von inländischen Gästen, die im letzten Jahr abermals mehr Übernachtungen auf den deutschen Plätzen buchten.

Camping in Deutschland: Plätze auch außerhalb der Saison immer beliebter

Auch Erwin Oberascher, Geschäftsführer des Internetportals camping.info, sieht für die aktuelle Saison einen anhaltenden Aufwärtstrend. Die Zugriffe auf das Portal hätten in den ersten vier Monaten im Jahresvergleich um 15 Prozent zugelegt.

Immer häufiger komme es vor, dass Campingplätze auch außerhalb der Saison ausgebucht seien. Auch hier dürfte der Boom bei Reisemobilen eine Rolle spielen. „In manchen Regionen gilt Pfingsten bereits als Hauptsaison, davon hätte vor zehn Jahren niemand zu träumen gewagt“, sagt Oberascher.

Aber auch das Zelten erlebt mit dem wachsenden Angebot hochwertiger Ausrüstung eine Renaissance. Gerade für junge Familien sei das eine Möglichkeit, für wenig Geld ins Camping einzusteigen, sagt Riechey. 

Zumal die deutschen Campingplätze EU-weit zu den günstigsten zählen, wie Riechey sagt. Dabei hätten schon viele Betreiber stark in ihre Plätze investiert. WLAN und Lounge-Aufenthaltsbereiche gehören bei vielen ebenso zur Grundausstattung wie moderne Sanitärhäuser. Nachholbedarf gebe es aber noch bei alternativen Übernachtungsformen wie Mobilheimen oder Blockhütten. (dpa)

Immer begehrter beim Camping: Die Verkaufszahlen von Caravans steigen seit Jahren an.
Immer begehrter beim Camping: Die Verkaufszahlen von Caravans steigen seit Jahren an.
dpa