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Autoschlüssel vor Kindern verstecken - Kopfkissen ist sicher

14.03.2008, 12:29

Celle/Berlin/dpa. - Um den Autoschlüssel vor einem Kind zu verstecken, reicht es aus, ihn unter das Kopfkissen zu legen. Im Schadensfall muss die Versicherung dann zahlen, denn mehr sei von Eltern, laut Urteil des Oberlandesgerichts Celle, nicht zu verlangen.

In dem Fall hatte eine Mutter den Autoschlüssel nachts unter dem Kopfkissen abgelegt, um ihren Sohn an einer Fahrt ohne Führerschein zu hindern. Er hatte in der Vergangenheit schon mehrfach solche Fahrten unternommen, erläutert der Deutsche Anwaltverein (DAV) in Berlin (Az: 8 U 75/97).

Trotz der Vorsichtsmaßnahme gelang es dem 18-Jährigen allerdings, den Schlüssel in der Nacht zu entwenden. Auf seiner anschließenden Fahrt verursachte er einen Autounfall. Die Kfz-Versicherung machte geltend, die Frau hätte mehr tun müssen, um die Fahrt zu verhindern - sie hätte den Schlüssel an einer Kette um den Hals tragen oder das Schlafzimmer von innen abschließen sollen.

Die Richter entschieden jedoch, die Mutter habe alles Zumutbare unternommen, um ihren Sohn am Autofahren zu hindern. Die Aufbewahrung sei im Vergleich zur üblichen Verwahrung in der Jackentasche bereits besonders sicher gewesen. Und der vorhergehende Unfall des Sohns habe zu dem Zeitpunkt schon vier Jahre zurückgelegen.

Allgemein gilt nach DAV-Angaben aber, dass der Versicherungsschutz teilweise oder ganz entfallen kann, wenn es Unbefugten ermöglicht wird, ein Auto zu fahren.