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Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt: Arbeitslosigkeit erreicht niedrigsten Stand seit 1991

Von Eckhard Jäckel 05.01.2016, 09:18
Agentur für Arbeit
Agentur für Arbeit ZB Lizenz

Halle (Saale) - Trotz eines Anstiegs im Dezember hat die Arbeitslosigkeit in Sachsen-Anhalt auf Jahressicht 2015 den niedrigsten Stand seit 1991 erreicht. Durchschnittlich waren 118 900 Frauen und Männer ohne Job, gut fünf Prozent weniger als im Jahr zuvor. Das berichtete die Regionaldirektion Sachsen-Anhalt/Thüringen der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Halle. Überdurchschnittliche Rückgänge gab es demnach bei Jugendlichen mit minus 12,8 Prozent. Dagegen waren die über 55-Jährigen teilweise abgekoppelt von der guten Entwicklung. In dieser Gruppe sank die Erwerbslosenzahl nur um 3,2 Prozent.

Im Dezember ist die Zahl der Arbeitslosen im Land um 4 223 auf 115 252 gestiegen. Vorwiegend Männer mussten sich bei den Arbeitsagenturen melden. Die Arbeitslosenquote blieb dennoch knapp unter zehn Prozent. „Der Dezember ist auf dem Arbeitsmarkt immer einer trister Monat. Wenige Einstellungen rund um Weihnachten, auslaufende Befristungen und Entlassungen in den Außenberufen heben die Arbeitslosigkeit“, erläuterte Kay Senius, Chef der Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt. Er sieht die besonderen Herausforderungen bei Langzeitarbeitslosen, Arbeitslosen über 55 Jahren und Flüchtlingen, die in Sachsen-Anhalt Arbeit suchen. „Die Arbeitslosigkeit wird sich 2016 eher auf dem gegenwärtigen Niveau bewegen“, erwartet Senius.

Langzeitarbeitslose: Im Dezember waren 44 200 Frauen und Männer mindestens ein Jahr ohne Job. Das waren zwar 1 300 weniger als vor einem Jahr. Ihr Anteil an allen Erwerbslosen stagniert aber bei rund 38 Prozent.

Arbeitskräftenachfrage: Obwohl die Zahl neu gemeldeter Stellen im Dezember mit 3 900 relativ gering war, ist der Bestand zu besetzender Arbeitsplätze mit aktuell 15 200 weiterhin hoch. Viele Stellenangebote gibt es im Metallbau (1 300), in der Mechatronik und im Maschinenbau (je 1 100).

Unterbeschäftigung: Diese Größe zeigt ein realistisches Bild der Defizite des Arbeitsmarktes, den hier werden neben den offiziell registrierten Arbeitslosen auch Teilnehmer an Maßnahmen, arbeitsunfähig Erkrankte oder Vorruheständler erfasst. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung lag im Dezember bei 153 400. Das waren 12 5000 weniger als ein Jahr zuvor. (mz)