Lieferdienst für Lebensmittel Amazon Fresh: Lieferdienst für Lebensmittel startet bald in Deutschland

Düsseldorf - Der Internethändler Amazon steht offenbar kurz davor, seinen Lieferdienst für frische Lebensmittel in Deutschland zu starten. Wie das „Handelsblatt“ am Mittwoch berichtete, soll das Angebot im April zunächst in Berlin verfügbar sein. Die Posttochter DHL solle exklusiver Lieferpartner werden, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Branchenkreise.
Wie auch die „Süddeutsche Zeitung“ meldete, baut Amazon für den neuen Lieferdienst derzeit zudem eine Logistikhalle in München mit Kühlräumen und insgesamt 15.000 Quadratmetern Fläche auf zwei Etagen. Die ersten frischen Lebensmittel könnten laut „SZ“ von dort im Sommer oder Spätsommer versandt werden. Unter dem Namen Amazon Fresh bietet der Konzern bereits in den USA und Großbritannien die Lieferung frischer Lebensmittel an. Ein Start für Deutschland wurde ebenfalls angekündigt.
Nur noch eine Frage der Zeit
Amazon Deutschland-Chef Ralf Kleber sagte dem „Handelsblatt“ dazu vor einigen Monaten: „Es ist keine Frage des 'Ob' mehr, sondern nur noch des 'Wann'.“ Bisher hat Amazon aber kein Datum oder andere Details zu dem erwarteten Start seines Lieferdienstes Fresh genannt. Auch am Mittwoch gab sich der US-Konzern auf AFP-Anfrage schmallippig: „Amazon hat dazu keine Ankündigungen gemacht“, teilte eine Sprecherin lediglich mit.
Dem „Handelsblatt“ zufolge sehen die Pläne des Internetkaufhauses vor, das neue Angebot nicht auf Metropolen wie Berlin und München zu beschränken. So schnell wie möglich solle ein flächendeckender Service für ganz Deutschland aufgebaut werden, heißt es in dem Bericht.
Posttochter DHL soll Partner werden
Amazons Partner für die Auslieferung soll demnach die Posttochter DHL werden, die bereits den Online-Supermarkt Allyouneed Fresh betreibt. Das Unternehmen bestätigte die Partnerschaft mit dem Internethändler nicht, zeigte jedoch Interesse an einer Zusammenarbeit.
„Wir betreiben unser Netz nicht nur für Allyouneed, sondern auch für andere Onlinelebensmittelhändler und sind offen für weitere Kunden“, sagte DHL-Vertreter Christian Metzner laut „Handelsblatt“. Groß geworden ist Amazon in Deutschland zunächst als Online-Versandhaus für Bücher, bietet inzwischen aber auch ein breites Sortiment sonstiger Waren an, darunter auch nicht frische Lebensmittel, Kleidung, Schuhe oder Elektrogeräte. Der erwartete Einstieg des Internet-Riesen in den Handel mit frischen Lebensmitteln hat nach Ansicht von Experten das Potenzial, die Supermarktbranche kräftig in Bewegung zu bringen. „Wahrscheinlich wird nicht nur Staub aufgewirbelt, sondern ein Sturm entfacht“, schrieb Rewe-Chef Alain Caparros im vergangenen Sommer in einem Beitrag für die „Wirtschaftswoche“. Zu erwarten sei durch den Amazon-Einstieg in das Liefergeschäft mit frischen Lebensmitteln eine „Verschärfung des Verdrängungswettbewerbs“. (afp)