Waggonbauwerk Waggonbauwerk: Gewerkschaft legt eigenes Konzept für Ammendorf vor

Halle/dpa. - Ein von der Gewerkschaft IG Metall und dem Betriebsrat in Auftrag gegebenes Konzept zur Rettung des Bombardier-Standortes in Halle-Ammendorf mit derzeit knapp 640 Beschäftigten ist fertig. Der Abschlussbericht der Unternehmensberatung sei am Vortag bei Bombardier Transportation in Berlin vorgestellt worden, sagte Betriebsratschef Reiner Knothe am Freitag. Jetzt werde in Arbeitsgruppen über die Umsetzbarkeit beraten. Nach den Plänen des kanadischen Konzerns soll der Waggonbau Ammendorf Ende 2005 schließen.
Ziel sei die Weiterführung des Betriebes als selbstständigesUnternehmen, sagte Knothe. Mögliche Geschäftsfelder seien der Bau vonKomponenten und Baugruppen oder Serviceleistungen. Er hoffe, dassauch die Kompetenz des Schienenfahrzeugbaus in Ammendorf erhaltenwerden könne. Ein ukrainisches Unternehmen habe Interessesignalisiert, 100 Wagenkästen in Ammendorf bauen zu lassen. DieVerhandlungen seien aber noch nicht abgeschlossen. WeitereEinzelheiten nannte Knothe noch nicht. In Kürze werde die Belegschaftinformiert.
Der Bahntechnik-Konzern Bombardier hatte die Schließung vonAmmendorf innerhalb eines weltweiten Restrukturierungsprogrammes zumAbbau von Überkapazitäten beschlossen. Derzeit fürchten Betriebsratund IG Metall auch im Bombardier-Werk Hennigsdorf in Brandenburg umArbeitsplätze: Nach ihrer Einschätzung könnten dort wegen zu geringerAuslastung 550 der 1950 Stellen wegfallen. Der Betriebsrat verlangtvom Konzern die Zusage, den Standort bei Berlin langfristig zusichern.