Verdi Sachsen-Anhalt Süd Verdi Sachsen-Anhalt Süd: Für Arbeitskampf bereits gerüstet

Halle/MZ/vda. - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi stellt sich auch im Süden Sachsen-Anhalts auf eine harte Tarifauseinandersetzung im öffentlichen Dienst ein. Für den Fall, dass die Arbeitgeber im November kein verhandlungsfähiges Angebot vorlegten, sei Verdi für entsprechende Maßnahmen gerüstet, sagte die amtierende Bezirksvorsitzende, Angelika Kelsch, auf der ersten ordentlichen Bezirkskonferenz Sachsen-Anhalt Süd am Freitag in Halle.
Kelsch betonte, man sei auch entschlossen, die Tariflaufzeit auf 12 Monate zu begrenzen. Es gehe nicht an, weiter über längere Zeiträume hingehalten zu werden. Verdi hatte in dieser Woche die Forderung von drei Prozent plus X mehr Lohn und Gehalt aufgestellt. Manfred Bartsch, stellvertretender Landesleiter, verteidigte die Forderungshöhe in "Abschlussnähe" als neue Strategie mit kurzer Verhandlungszeit. Das Tarifgeschehen habe gezeigt, dass auch die Wirtschaft nach Forderungen von 6,5 Prozent bei etwa drei gelandet sei.
In Sachsen-Anhalt wird es ab November keine Sonderöffnungszeiten mehr für den Einkauf wegen der Flutkatastrophe geben. Dennoch erwartet die Gewerkschaft im kommenden Jahr eine erneute grundsätzliche Debatte über den Ladenschluss, wie Edeltraut Rogée von der Landesleitung sagte. Die Delegierten beschlossen, für die Beibehaltung der derzeitigen gesetzlichen Regelung einzutreten.
Die Bezirksvorsitzende kündigte außerdem Widerstand gegen Einschnitte beim Kündigungsschutz, im Teilzeitgesetz und bei der Kinderbetreuung im Land an. Verdi vertritt im Süden des Landes rund 47500 Mitglieder.