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Uran-Bergbau in DDR Uran-Bergbau in DDR: Wismut sanierte stahlenbelastete Halden und Schächte

29.12.2004, 08:05
Schwere Lastwagen und Fördertürme auf dem Gelände der Wismut GmbH (Archivfoto: dpa)
Schwere Lastwagen und Fördertürme auf dem Gelände der Wismut GmbH (Archivfoto: dpa) dpa

Chemnitz/dpa. - Nach der Wende waren zunächst nur jene Gebiete saniert worden, dienach 1962 von die Wismut genutzt wurden. Dazu hatte sich dieBundesregierung im Wismut-Gesetz von 1991 verpflichtet. In der Regionum Johanngeorgenstadt wurde von 1946 bis 1957 Uranerz abgebaut.

In Sachsen gibt es nach Wismut-Schätzungen noch mehr als 1000 sogenannte Altstandorte. «Dort war der Abbau von Uranerz bereits vor1962 aufgegeben worden. Sie sollen bis 2012 wieder hergerichtet sein.Dafür stellen Bund und Freistaat rund 78 Millionen Euro bereit. 50Projekte sind in Arbeit, darunter auch im Vogtland», sagte Schreyer.

Zudem würden Konzepte zur Sanierung von Bergbauanlagen inAnnaberg-Buchholz, Schneeberg und weiter in Johanngeorgenstadterarbeitet. «In Johanngeorgenstadt gibt es noch eine Unmenge zu tun.Wir wollen, dass die Stadt und Umgebung wieder attraktiv werden undTouristen anlocken. Vor allem geht es aber um das Wohl derEinwohner», sagte Schreyer.

Ab und an gebe es auch überraschende Entdeckungen. «Bei Arbeitenan der Schaarschachthalde mitten in Johanngeorgenstadt stießen wirauf einen Schacht aus dem 18. Jahrhundert. Die vorgefundenen Resteeines Wasserrades und Gestänges von 1804 wurden denkmalgerechthergerichtet», sagte der Bergbauexperte.

Die Wismut kümmere sich auch um Stellen, wo sich nur wenige Meterunter der Erde Grubenbaue befänden, besonders in bewohnten Gebieten.«Wir bezeichnen diese Orte als tagesnaher Abbau. Da können plötzlichLöcher einbrechen, das ist oft nur eine Frage der Zeit», sagte derProjektleiter.

«Große Aufgaben kommen auf uns auch im vogtländischen Lengenfeldzu», erläuterte Schreyer weiter. So soll spätestens 2006 mit derSanierung des Lenkteichs begonnen werden, der nach einem Dammbruch1954 unter kontaminiertem Schlamm versank. «Wir werden das Talkomplett beräumen und hoffen, dass dort einmal wieder einNaherholungsgebiet entsteht.» Auch die Absetzanlagen Dänkritz beiZwickau sowie bei Freital sind Schwerpunkte der sächsischen Wismut-Sanierungen bis 2012.