Umwelt Umwelt: Heide- und Fläming-Trinkwasser mit herausragender Qualität

Magdeburg/dpa. - Das Trinkwasser aus der Colbitz-LetzlingerHeide und dem Fläming, mit dem etwa ein Drittel der Sachsen-Anhalterversorgt wird, gehört zu den qualitativ besten in ganz Europa. Vorder Einspeisung in das Leitungsnetz sind keinerlei chemische Zusätzeund auch keine aufwändigen Aufbereitungsverfahren nötig. Das Wasserverfügt sogar über wertvolle Mineralien wie Kalzium und Magnesium.Außerdem sind die Grundwasservorräte nahezu unerschöpflich, wie derGeschäftsführer der Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH (TWM),Detlef Prinzler, am Mittwoch sagte.
Das Unternehmen beliefert über Stadtwerke und Zweckverbände rund810 000 Menschen im mittleren Landesteil mit Trinkwasser. Daruntersind die Städte Magdeburg, Haldensleben, Halberstadt, Wernigerode,Quedlinburg, Staßfurt und Wittenberg. TWM-Gesellschafter sind 338Städte und Gemeinden. In diesen Tagen feiert das Unternehmen mit rund110 Beschäftigten sein zehnjähriges Firmenjubiläum.
Das Grundwasser wird aus den bis zu 100 Meter unter der Erdegelegenen Reservoirs über 146 Brunnen zu Tage gefördert. Anschließendwird es mit Hilfe von Sand und Kies gefiltert und teils belüftet, umes von Mangan- und Eisenbestandteilen zu trennen. Danach geht es andie Abnehmer, etwa Städtische Werke, die wiederum die Endkundenbeliefern. Experten der TWM nehmen und analysieren pro Jahr 10 000Wasserproben, um die hohe Qualität jederzeit sicherzustellen. 90Millionen Euro hat die TWM seit 1994 in die Anlagen investiert.
Der Wasserverbrauch in Sachsen-Anhalts ist nach der Wende wegender Stilllegung vieler Industriebetriebe und der Abwanderung um dieHälfte eingebrochen. In den letzten Jahren hat er sich etwasstabilisiert: Die TWM verkaufte seit 1999 zwischen 41,8 und 44,8Millionen Kubikmeter Wasser jährlich. Der Durchschnittsverbrauch proKopf lag 2003 bei 151 Litern am Tag, wobei in diese Berechnungen auchdie Wasserabnahme von Betrieben oder Krankenhäusern einfließt.
Die Wasserpreise der TWM sind laut Prinzler in den letzten zehnJahren von 42,5 Cent je Kubikmeter auf 50 Cent gestiegen. Für diekommenden Jahre sei die Tendenz schwach steigend. Wassersparen zahlesich für Privathaushalte aber kaum aus: Je geringer die Abnahme sei,desto mehr müssten die Versorger das Leitungsnetz pflegen, um etwaden nötigen Druck und eine Mindestfließmenge zu erhalten. Daswiederum erhöhe die Kosten.
Laut Prinzler ist die Wasserversorgung in Sachsen-Anhaltlangfristig auf hohem Niveau sichergestellt. Es gebe dabei aber aucheine Reihe von Problemen, die rechtzeitig angegangen werden müssten.Als Beispiel nannte er den sinkenden Grundwasserspiegel in derFläming-Region. Dieser sei nicht - wie von manchen Landwirten vor Ortangenommen - auf die Wasserentnahme durch die TWM zurückzuführen.Vielmehr liege die Ursache im hohen Alter und der Dichte der dortigenWälder, die laut Prinzler zu viel Wasser aufnehmen und zu wenigversickern lassen.