Traditionsbetrieb Traditionsbetrieb: Maschinenfabrik Sangerhausen meldet Insolvenz an
Sangerhausen/MZ. - Betretene Gesichter bei den Mitarbeitern der Sangerhäuser Maschinenfabrik (Mafa) in Sangerhausen. Auf einer Betriebsversammlung verkündete Geschäftsführer Lutz Brüning am Donnerstagnachmittag das vorläufige Aus für das Unternehmen. "Ich möchte Sie in Kenntnis setzen, dass ich um 11.20 Uhr Insolvenzantrag gestellt habe."
Brüning begründete das - so wörtlich - mit "bestimmten Pfändungs- und Überweisungsvorgängen", die alle Konten der Maschinenfabrik lahm gelegt hätten. Die Firma sei nicht mehr zahlungsfähig. Von der Insolvenz sind nach Firmenangaben 43 Mitarbeiter betroffen.
Als vorläufigen Insolvenzverwalter hat das zuständige Amtsgericht Halle / Saalkreis Rechtsanwalt Rainer Eckert aus Halle eingesetzt. Dessen Vertreter Stefan Poppe machte der Belegschaft Hoffnung, dass das Unternehmen weitergeführt werden kann. "Die Möglichkeiten, die wir haben, sind sehr gut." Die Produktion werde weiterlaufen, auch die Löhne sollen pünktlich gezahlt werden.
Nach Angaben der Mafa hatte die Stadtverwaltung kürzlich Firmengelder auf Konten bei der Hypovereinsbank und der Sparkasse Dessau pfänden lassen. Dabei soll es um Straßenausbaubeiträge und Grundsteuern in Höhe von etwa 100 000 Euro gehen. Darüber hinaus gibt es Streit zwischen dem Unternehmen und der Stadt im Zusammenhang mit der geplanten Sanierung von etwa 70 000 Quadratmetern nicht betriebsnotwendiger Fläche. Ursprünglich wollte Brüning das Geschäft selbst machen. Er scheiterte aber mit seinem Konzept und musste an die Städtische Sanierungsgesellschaft (SSG) verkaufen. Der Mafa sei durch das Verhalten der Stadt großer Schaden entstanden, sagt er.