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Tibet Tibet: Dalai Lama lebt seit 1959 im indischen Exil

25.04.2008, 14:33

Hamburg/dpa. - Sie vertritt die Interessen von rund 130 000 Tibetern, die seit der Annektierung ihrer Heimat durch die Chinesen in Indien, Nepal, Nordamerika und Europa im Exil leben. Auch die in ihrer Heimat verbliebenen Tibeter akzeptieren die provisorische Regierung als ihre einzig legitime.

Eine gewählte politische Führung sollte dem Dalai Lama als spirituellem Führer der Tibeter erlauben, sich allmählich aus der politischen Verantwortung zurückzuziehen. So durften die Exil-Tibeter stellvertretend für alle Angehörigen des Volkes erstmals 2001 in geheimer und direkter Wahl einen eigenen Regierungschef wählen. Seitdem ist Samdhong Rinpoche, ein hochgelehrter Lama, Vorsitzender der provisorischen Regierung. Neben dem Dalai Lama als Oberhaupt eines Staates ohne Macht und Anerkennung obliegt dem Premier die politische Verantwortung für die Exil-Regierung. Bei einem Rückzug des Dalai Lama würde insofern kein politisches Vakuum entstehen.

Die Exilregierung ist jedoch nicht mehr als eine Körperschaft, die sich mit sogenannten Steuern finanziert. Denn wer wählt, zahlt einen symbolischen Obolus. Der Premier steht einer Regierung von acht Ministern vor, die vom Parlament gewählt werden. Dieses Gremium, das sich zweimal im Jahr trifft, kann keine bindenden Gesetze verabschieden. Die insgesamt 46 Parlamentarier vertreten Regionen, religiöse Strömungen innerhalb des Buddhismus sowie tibetische Flüchtlinge in Nordamerika und Europa. Ein oberster Gerichtshof wacht über das Grundgesetz der Exil-Tibeter.